Jazz – Round Midnight
Mittwoch, 23. März 2022, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Sarah Seidel

Vater Eugen und Sohn Roger Cicero: zwei Musiker-Persönlichkeiten, die sich beide mit Leidenschaft dem Jazz verschrieben hatten. Beide sind viel zu früh gestorben.
Eugen Cicero, Pianist rumänischer Herkunft, wurde Mitte der 1960er Jahre mit seinen Platten beim deutschen Label Saba / MPS bekannt und verstand es, Jazzadaptionen klassischer Stücke zu überraschend populär zu machen. "Cicero's Chopin", "Swinging Tschaikowski" oder "Rokoko Jazz" hießen seine Alben, letzteres erschien 1965 und verkaufte sich weltweit über eine Millionen Mal. Eugen Cicero lebte lange in Berlin und zuletzt in der Schweiz, er starb 1997 im Alter von 57 Jahren in Zürich.
Eugens Sohn Roger Cicero wurde als Swing-Crooner mit deutschen Lied-Texten gut vier Jahrzehnte später so erfolgreich, dass er deutschlandweit große Konzerthallen füllte, 2007 sogar beim Eurovision Song Contest teilnahm und auch darüber hinaus im TV zu sehen war. Er wurde nur 45 Jahre alt. "Dadurch, dass beide unglaubliche Parallelen haben, war es für mich von Anfang klar, dass ich diese beiden Leben nur zusammen erzählen kann", sagt Katharina Rinderle, Autorin und Produzentin des Doku-Films "Cicero – Zwei Leben, eine Bühne".
Eugen und Roger Cicero - Eine bewegende Doppelbiografie
Katharina Rinderle hat zusammen mit Regisseur Kai Wessel und Editorin Tina Freitag etliche Wegbegleiter und Familienangehörige gesucht und gefunden, die uns im Film die Familien- und Karrieregeschichten von Eugen und Roger Cicero erzählen. Wir sehen neben den für die Doku gedrehten Filmsequenzen eine Fülle von Archivaufnahmen aus den Leben beider Musiker, Fotos aus den Familienalben und hören gelichzeitig die Musik der beiden - all das auf sehr sensible Art miteinander verwoben.
Eine bewegende Doppelbiografie mit Statements von Roger Ciceros Musikerfreund*innen, zu sehen sind unter anderen die niederländische Sängerin Fleurine, der Pianist Lutz Krajenski oder der Trompeter Till Brönner. Und natürlich auch mit Eugen Ciceros Kollegen wie dem Schweizer Schlagzeuger Charly Antolini oder der niederländische Trompeter Ack van Rooyen. Eine Spurensuche vom Sohn zum Vater, sagt Katharina Rinderle selbst über die Arbeit am Film, der letztlich eine echte Bereicherung für Jazzfans aus allen Generationen darstellt. Am 24. März, dem 6. Todestag von Roger Cicero, startet die Doku in Spielfilmlänge in den deutschen Kinos.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Jazz
