Jazz – Round Midnight
Freitag, 23. April 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Sarah Seidel
Der 46-Jährige Jason Moran ersinnt als umtriebiger Vermittler afroamerikanischer Kultur seit Jahren genreübergreifende Projekte zwischen Musik, Bildender Kunst und Theater - ein Grenzgänger zwischen Klassik, Jazz, Avantgarde und Hip-Hop, der vor Jahren im Quartett von Charles Lloyd und mit seinem eigenen Trio "The Bandwagon" für Furore sorgte und 2018 beim Jazzfest Berlin ein Projekt über den Jazzpionier James Reese Europe aufführte.
Vor ein paar Jahren hat Jason Moran den Saxofonisten Archie Shepp getroffen, mit dem er seither regelmäßig im Duo spielt. "Ich als Pianist bin dafür verantwortlich, eine Landschaft für meinen musikalischen Partner zu schaffen. Ich muss ein Ambiente um ihn herum erfinden, das es ihm erlaubt, mit seiner Melodie in den Vordergrund zu treten. Es kann Sonnenschein sein oder ein bewölkter Himmel. Es kann nasses Gras sein oder Wüstensand."
Ein Haus aus Klang
Mit dem Duoalbum "Let My People Go", 2017 live aufgenommen bei zwei Festivals in Frankreich und Deutschland und kürzlich auf Archie Shepps Label "Archiball" erschienen, offenbaren diese beiden Musiker aus zwei Generationen, was sie musikalisch verbindet. Zwei Storyteller im Einklang, die ganz große Emotionen beschwören - mit wahren Hymnen der afroamerikanischen Tradition.
"Wenn wir das richtige musikalische Gegenüber finden, dann ist es egal, wohin wir gehen oder wie weit wir gehen", sagt Jason Moran. "Dann bauen wir auf der Bühne ein stabiles, schützendes Haus aus Klang, das sich wie ein Zuhause anfühlt. Ein Ort, der Therapie sein kann, Liebe oder Mitleid. Ein Tempel oder eine Kirche. Wir können hören, wie Musiker aus Klang ein Zuhause machen."
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