Jazz – Round Midnight
Freitag, 08. Oktober 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Sarah Seidel
Pablo Held als Solopianist, Komponist und Produzent in drei Studioaufnahmen in Köln: im DLF Kammermusiksaal im Juni 2020, im Studio Lutz im November 2020 und im Februar 2021 in den Riverside Studios. Drei unterschiedliche Situationen, Räume und Wesenszustände. Drei verschiedene Jahreszeiten, drei verschiedene Phasen der Corona-Pandemie. Der Künstler im Spiel auf dem Konzertflügel, der Celesta, dem Mellotron (gilt als analoge Urform des Sampler) und den Synthesizern. Im Spiel auch mit dem Klang der Räume. Elf Stücke mit diversen Texturen, Klängen, Dimensionen. Acht Kompositionen aus der eigenen Feder - feingliedrig, vielschichtig, mystisch. Dazu die Coverversionen von Stücken, ursprünglich geschrieben von drei seiner Helden: Thelonious Monk, Wayne Shorter und John Taylor. All das zu hören auf seinem neuen Album "Embracing You", das jetzt auf Pablo Helds neu gegründetem Label Hopalit Records erschienen ist.
Zauberhafte musikalische Bewegungen
Der Klang von Glocken, kreiert von der Celesta. Und diese Bläser - nein, keine realen. Diese Bläser hier werden von Pablo Held aus dem Mellotron auf die Tasten geholt. Verblüffend gut klingen sie und erinnern im Arrangement an Gil Evans und an Michel Legrand - aber nein, das ist ja immer Pablo Held. Deutsche Romantik, französischer Impressionismus, Stride Piano. Abstrakte Sprödheit, voluminöser Wohlklang, faszinierende Verzauberung. Wandern, innehalten, suchen, sich finden, weitergehen. Pablo Held hat diese Studiosessions zu einer großen Umarmung gemacht, hat diesem Gefühl an die Liebsten Raum gegeben. Und das macht Pablo Held aus, dass er sogar "Ruby, My Dear", einen fast schon totgerittenen Jazzstandard von Thelonious Monk, mit Wärme, Licht und Liebe erfüllen kann. Und, ja, auch das ist eine große Umarmung.
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