Jazz – Round Midnight
Mittwoch, 15. Dezember 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Mauretta Heinzelmann
Kentons Irrtümer seien wichtiger für den Jazz gewesen als die großen Erfolge anderer Musiker, meinte Posaunist Bill Russo, der in seinem Orchester spielte. Stan Kenton war Pianist, aber die 88 Tasten reichten ihm klanglich nicht aus: er schuf Klangkörper mit bis zu 36 Musikern und Musikerinnen. Dabei ließ sich der Jazzabenteurer inspirieren von Count Basie und Dizzy Gillespie, probierte aber hemmungslos aus, Form und Harmonien zu erweitern.
Klingender amerikanischer Traum
"Progressive Jazz" nannte der Orchesterleiter selbst seinen Stil, sein wegweisendes Album heißt "Artistry in Rhythm". Kenton gab seinen Leuten Raum für eigene Kompositionen, Arrangements und Improvisationen, seine Formationen waren Sprungbretter für junge Musikerinnen und Musiker, und er förderte in innovativen "Jazz-Clinics" den Nachwuchs. Der klingende amerikanische Traum: Kentons Musik hatte häufig etwas Triumphierendes, wenn das Blech so richtig strahlte. Stan Kenton wurde vor 110 Jahren in Kansas geboren, ein paar Tage vor Heiligabend. So ist es nur folgerichtig, dass Kenton auch ein Weihnachtsalbum aufgenommen hat: "A Merry Christmas".
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