Jazz – Round Midnight
Montag, 22. März 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Hans-Jürgen Schaal
1935 erfindet der Klarinettist Benny Goodman nicht nur den Bigband-Swing, sondern übersetzt den neuen Stil auch aufs Smallbandformat. Das Benny Goodman Trio mit Teddy Wilson (Piano) und Gene Krupa (Schlagzeug) ist eine der ersten Combos, die mit 4/4-Swingfeeling spielen und dabei komplexe Harmonien mit unbeschwertem Jazzfeuer verbinden. Es ist zugleich die erste "integrierte" weiß-schwarze Band, die in Amerika offiziell vor Publikum auftritt. Bald erweitert Goodman das Trio noch zum Quartett: Lionel Hampton, der eigentlich lieber Schlagzeug spielen würde, steigt als Vibrafonsolist mit ein.
Als Teddy Wilson 1939 die Small Band verlässt, ersetzt ihn Goodman gleich durch zwei Musiker (an Piano und Bass). Außerdem holt er einen weiteren "Star" ins Ensemble, den Bebop-Pionier Charlie Christian, das erste Weltwunder an der E-Gitarre. Das Kernteam des neuen Sextetts - Goodman, Hampton, Christian - geht den Schritt von den gemütlichen Standards hin zu frechen Originals, die dem wachen, modernen, elektrischen Geist der Band angemessen sind. "Flying Home", "Shivers", "Good Enough To Keep" (das später "Air Mail Special" heißen wird) oder "AC/DC Current" - diese Stücke eröffnen eine neue Ära des Combo-Jazz.
