Opernkonzert
Samstag, 30. Oktober 2021, 19:00 bis
21:00 Uhr
Er wurde als einer der aufregendsten Künstler des 20. Jahrhunderts gefeiert, ein umfassend gebildeter Intellektueller, für den die Musik zum wichtigsten Ausdrucksmittel wurde: Giuseppe Sinopoli. Nicht nur Musik, auch Medizin, Psychiatrie, Kriminalanthropologie und Archäologie hatte der Venezianer studiert. Aber seine größte Leidenschaft gehörte der Opernkunst.
Von der MET bis Bayreuth
Er war zunächst Dozent für zeitgenössische Musik in Venedig, komponierte auch selbst, u.a. seine 1981 uraufgeführte Oper "Lou Salomé". Damals war er bereits als Dirigent hochgeschätzt: als leidenschaftlicher Operndirigent des romantischen Fachs ebenso wie als Interpret deutsch-österreichischer Musik, für die er sich besonders begeisterte. Sinopoli dirigierte die besten Orchester der Welt - von der MET bis nach Bayreuth führten seine Wege. Sein Engagement als Chefdirigent der Deutschen Oper Berlin kündigte er überraschend schnell - aus Frust über die gescheiterte Zusammenarbeit mit dem Intendanten Götz Friedrich. Sinopoli wurde dann sehr erfolgreicher Chef der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Herzinfarkt am Dirigentenpult während Verdis "Aida"
Völlig überraschend starb Giuseppe Sinopoli am 20. April 2001. Während der Nilszene aus Verdis "Aida" erlitt der Pultstar in der Deutschen Oper Berlin einen Herzinfarkt. Er starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Am 2. November hätte Sinopoli seinen 75. Geburtstag feiern können. Wir erinnern mit dieser Sendung an den charismatischen Dirigenten.
Eine Sendung von Sabine Lange.
