NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 14. Oktober 2021, 20:00 bis
22:00 Uhr
Eine lange Zeit hatte das britische Empire keine wirklich namhaften Komponisten von Orchesterwerken hervorgebracht - bis Edward Elgars Stern aufging. Das Konzertprogramm schlägt einen großen Bogen von Elgar über dessen würdigen Nachfolger Benjamin Britten bis hin zur "Queen of Sax" Barbara Thompson. Deren Konzert für dreierlei Saxofone schultert der Shootingstar Jess Gillam alleine. Gastdirigent des Abends ist der Amerikaner Joshua Weilerstein, der die NDR Radiophilharmonie schon mehrfach geleitete hat.
Melodien des Meeres

Hinter dem Titel "Four Sea Interludes" verbergen sich orchestrale Zwischenspiele aus Benjamin Brittens erfolgreicher Oper "Peter Grimes". Die Zwischenspiele zeichnen verschiedene Tageszeiten und Stimmungen auf dem Meer in Musik nach.
Dreierlei Saxofone mal
Barbara Thompsons Saxofonkonzert ist eine spannende Gratwanderung zwischen Jazz und Klassik, bei der Alt-, Tenor- und Sopransaxofon nacheinander zum Einsatz kommen. Bei der Ersteinspielung des Werkes 1988 übernahm die Komponistin selbst den Solopart; begleitet wurde sie von der NDR Radiophilharmonie (damals noch "Rundfunkorchester Hannover"). Mehr als 30 Jahre später tritt die junge Jess Gillam in Thompsons Fußstapfen. Auch sie ist Britin. 2016 war sie BBC Nachwuchskünstlerin des Jahres. Zwei Jahre später wurde ihr Auftritt in der "Last Night of the Proms" in der Royal Albert Hall zum Highlight des Abends.
Rätselhaftes von der Insel
Edward Elgar ist an diesem Abend mit seinem vielleicht bekanntesten, auf jeden Fall aber rätselhaftesten Werk vertreten: den "Enigma-Variationen". Es sind nicht nur Variationen über ein eigenes Thema, sondern gleichzeitig Porträts von Persönlichkeiten aus dem Freundeskreis des Komponisten. Außerdem spukt Elgars Aussage zufolge ein zusätzliches Thema durch die Musik, das allerdings nie erklingt, sondern unhörbar im Hintergrund stehen soll.
