NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 18. November 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
In der Musikgeschichte nimmt das Requiem unter den geistlichen Werken eine besondere Rolle ein. Es gilt, den Verstorbenen einen würdigen Abschied zu bereiten und für ihr Leben nach dem Tod zu bitten. "Requiem aeternam dona eis, Domine" heißt es zu Beginn, "Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr". Komponisten wie Mozart, Brahms, Dvořák, Berlioz oder Verdi haben mit ihren Totenmessen wahre Meisterwerke geschaffen.
NDR Kultur sendet zwei besondere Requiem-Aufnahmen der vergangenen Jahrzehnte. Am 18. November das Requiem von Antonín Dvořák. Am 25. November die Totenmesse von Hector Berlioz.
Ewige Ruhe schenke ihnen
Antonín Dvořák schrieb sein Requiem 1890 im Auftrag des Birmingham Triennial Music Festival. Gerade hatte er seine 8. Sinfonie, die Englische, in Prag uraufgeführt. Er war auf der Höhe seiner Popularität: ihm wurde in Prag die Ehrendoktorwürde der Karlsuniversität verliehen und er nahm eine Stelle als Professor am Prager Konservatorium an.
Ein Naturereignis - Lucia Popp
Wie eine Klage durchzieht sich das Seufzer-Motiv vom Anfang des "Introitus" bis zur Bitte nach ewigem Licht "Lux aeterna luceat eis" am Ende des "Agnus Dei".
Mit der Sopranistin Lucia Popp übernahm in der Lübecker Aufführung von 1989 eine der vielseitigsten Opernsängerinnen die Sopran-Partie in Dvořáks Totenmesse. Für viele war die Slowakin ein "Naturereignis". Nur wenige Jahre nach der Lübecker Aufführung von Dvoráks Requiem ist Lucia Popp mit 54 Jahren im 1993 an einem Krebsleiden gestorben.
In den weiteren Partien sangen die Mezzosopranistin Kathleen Kuhlmann, der Tenor Josef Protschka und der Bassist Siegfried Lorenz. Der Komponist und langjährige Erste Gastdirigent des damaligen NDR Sinfonieorchesters, Krzysztof Penderecki, leitete die legendäre Aufführung am 19.08.1989 im Lübecker Dom.
Eine Sendung von Stephan Sturm