NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 11. Februar 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Unterstützt von Geiger Leonidas Kavakos starten Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester die amerikanische Reise innerhalb des NDR Festivals "Age of Anxiety" in der Elbphilharmonie. Neben dem "Essay for Orchestra" von Samuel Barber und Aaron Coplands "Lincoln Portrait" mit Morris Robinson als Sprecher wird auch Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert aufgeführt. Solist ist der Star-Geiger Leonidas Kavakos.
Impulse aus der Ferne für Amerika
Im Zentrum des Programms steht Aaron Copland, Schöpfer jenes unverwechselbaren amerikanischen Orchester-Sounds. Er holte sogar einen der größten Staatsmänner seiner Nation auf die Konzertbühne - zumindest in Gedanken: In seinem "Lincoln Portrait" ließ Copland im Jahr 1942 Reden und Briefe des legendären US-Präsidenten rezitieren. Das barg viel politischen Zündstoff - genug, um das Werk während der McCarthy-Ära wegen angeblich allzu "linker" Züge zu verbieten, und genug, um bei einer Aufführung in Venezuela gar eine Revolution gegen das diktatorische Regime anzuzetteln. Im NDR Konzert übernimmt der US-Bassist Morris Robinson den Sprecherpart.
Ein amerikanisches Monument
Zum glanzvollen Abschluss des Konzerts erklingt Coplands Dritte Sinfonie, mit der der Komponist - um Worte Leonard Bernsteins zu benutzen - ein "amerikanisches Monument, ähnlich dem Washington Monument oder dem Lincoln Memorial" schuf. Das brillante Werk aus dem Jahr 1946 wird von einem pompösen Finale gekrönt, in dem Copland seine populäre "Fanfare for the Common Man" zitierte.
Coplands Meisterwerk wird flankiert mit Musik des Wunderkinds Samuel Barber: Es war kein Geringerer als der italienische Maestro Arturo Toscanini, der sich seinerzeit für Barber einsetzte. Unter Toscaninis Leitung erklang so im Jahr 1938 auch erstmals dessen "Essay for Orchestra" - zusammen mit dem ungleich berühmter gewordenen "Adagio for Strings", das so viele lohnende Werke Samuel Barbers in den Schatten gestellt hat.
Leonidas Kavakos spielt Korngold
Daran, dass die Musikkultur Amerikas immer auch durch die fruchtbaren Impulse geprägt wurde, die Einwanderer ins Land brachten, erinnert im Programm das Violinkonzert des Exil-Österreichers Erich Wolfgang Korngold: Der geniale Komponist, der seine Wurzeln in der üppigen Spätromantik der Richard-Strauss-Ära hatte, verwendete darin Themen seiner Filmmusiken, mit denen er den "Hollywood-Sound" bis heute prägte. Solist in diesem viel zu seltenen gespielten Konzert ist Stargeiger Leonidas Kavakos.
Moderation: Friederike Westerhaus
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