Das Konzert
Montag, 30. Mai 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Clara Schumann hätte es verdient, wenn ihr einziges Orchesterwerk im Repertoire beständig vertreten wäre! Nach ihrer Eheschließung konnte sie kaum mehr komponieren, da sie mit Konzertauftritten den Unterhalt für die immer größer werdende Familie verdienen und ihrem Mann Robert den Rücken für sein Komponieren freihalten musste.
Leidenschaftlicher Monolog
"Beatrice Ranas Spiel ist so verführerisch wie Orpheus' Gesang - eine unglaublich berührende Leichtigkeit des Anschlags gepaart mit intelligenter Musikalität," schreibt die Times. Die italienische Pianistin Beatrice Rana nimmt sich Clara Schumanns akkordreichen und wunderbar melodiösen Klavierkonzert an. Als leidenschaftlicher Monolog beginnt der langsame Satz Romanze, an den sich ein inniges Zwiegespräch mit dem Cello anschließt. Auch das hymnischtrotzige Finale stellt wieder das Pianoforte als Claras Stimme in den Mittelpunkt.
Jeder Satz ein Juwel
Über die am 2. Dezember 1883 in Wien uraufgeführte dritte Sinfonie von Johannes Brahms schwärmte Clara Schumann nach dem ersten Anhören: "Welch ein Werk, welche Poesie. Ein Herzschlag, jeder Satz ein Juwel!" Und weiter "Wie ist man von Anfang bis zu Ende umfangen von dem geheimnisvollen Zauber des Waldlebens! Ich könnte nicht sagen, welcher Satz mir der liebste?"
Die fünf Elemente
Vor der Pause erklingt "Vers le silence" von Hans Abrahamsen - ein Auftragswerk verschiedener Orchester, unter anderem auch des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Abrahamsen thematisiert hierin die vier Elemente Feuer, Erde, Wind, Wasser und nimmt als fünftes, ganz im Sinne der griechischen Philosophie, die transzendente Natur dazu. Am Pult steht der für außergewöhnlich spannende Programmkonzepte bekannte kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin.
Eine Sendung von Stephan Sturm.
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