Schleswig-Holstein Musik Festival 2022
Sonntag, 03. Juli 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr

Auf dem Programm stehen Werke von Brahms und Hindemith - beste Voraussetzungen für eine klangprächtige, anrührende und feierliche Eröffnung des diesjährigen Festivals. Gute zwei Jahrzehnte trennen Johannes Brahms’ erstes und zweites Klavierkonzert voneinander. Entstanden zwischen 1878 und 1881 in Wien, ist das spätere, sehnsüchtig-nostalgische Konzert ein Werk, das seine Zeit brauchte, um zu reifen. Es wirkt, als würden detailliert ausgearbeitete Memoiren in großen Bögen vor uns ausgebreitet - vielleicht eher als zarte, liebliche Meditationen denn als konkret formulierte Pläne und Ziele.
Igor Levit am Klavier
Den Solopart übernimmt an beiden Abenden der Wahl-Hannoveraner Igor Levit. Geboren im russischen Nischni Nowgorod, absolvierte er sein Klavierstudium in Hannover mit der höchsten Punktzahl in der Geschichte des Instituts und wurde - auch wegen seines politischen Engagements - mit zahlreichen internationalen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.
Von menschlicher und Sphärenmusik
Hindemiths Sinfonie "Die Harmonie der Welt" stammt aus seiner gleichnamigen Oper (uraufgeführt 1957 in München) über den Astronomen und Mathematiker Johannes Kepler, der die Gesetze der Orbitalbewegung abgeleitet hat. Kepler suchte nach der "Harmonie des Universums": nach exakten, perfekten geometrischen Formen, von denen er glaubte, dass sie die Planetenbewegung beschreiben müssten. Am Ende entdeckte er, dass die Planeten sich auf elliptischen Bahnen bewegen und nicht einmal mit konstanter Geschwindigkeit. Die Sinfonie hat drei Sätze, entsprechend der mittelalterlichen Musiktheorie: "Musica Instrumentalis", "Musica Humana" und "Musica Mundana". Gemeint sind die von Menschen gemachte Instrumental- und Vokalmusik, die Harmonie zwischen Körper und Seele und die Sphärenmusik.
Moderation: Christiane Irrgang
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Klassik
