Suchet der Stadt Bestes - und betet für sie
Es nervt allmählich. Mich nervt es. Jeden Tag neue Hiobsbotschaft. Neue Handlungsempfehlungen, Anweisungen, Ratschläge, was ich alles nicht mehr darf und was ich gefälligst tun muss, um mich regelkonform zu verhalten, um Corona zu verlangsamen.
Das Dumme ist bloß: Die Appelle und auch die Verbote sind richtig und wichtig, um die Alten und die sowieso schon Kranken nicht unnötig zu gefährden. Die immer selben Ratschläge, gebetsmühlenartig: vermeide direkte Kontakte, und hilf wo du kannst aus der Ferne. Aber wo Panik, Egoismus, Unvernunft solche Appelle in den Wind schlagen, sind sie wohl doppelt nötig. Auch wenn sie nerven.
Verantwortung füreinander ernst nehmen
Letztendlich geht es um einen Gedanken, den der Prophet Jeremia im Alten Testament schon vor Jahrtausenden den Seinen als Botschaft ins Herz geschrieben hat: Suchet der Stadt Bestes, und betet für sie! Das Beste im Moment - nicht panisch werden, sondern beherzt und besonnen das tun, was nötig ist, um Corona zu verlangsamen. Um den Hospitälern, den Ärzten und Krankenschwestern Luft zu verschaffen, um dem Gesundheitssystem Zeit zu erkaufen, damit es nicht überlastet und zusammenbricht.
Suchet der Stadt Bestes, und betet für sie! Das Beste: die Verantwortung füreinander ernst nehmen. Auf Ratschläge hören, Appelle nicht in die Luft schlagen. Gerne mit einem guten, beruhigenden Gebet dazu. Der Satz bei Jeremia geht übrigens weiter: Suchet der Stadt Bestes, und betet für sie! Denn wenn es ihr gut geht, geht es auch euch gut.
