Stand: 12.10.2022 10:40 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "De groote Fraag"

"Hör mal 'n beten to"-Autor Ralf Spreckels steht lächelnd an der Kieler Förde. © NDR Foto: Lornz Lorenzen
"Hör mal 'n beten to"-Autor Ralf Spreckels

Ralf Spreckels befasst sich mit einem berühmten Ausspruch des schottischen Dichters Robert Burns, in denen es um das Verhältnis zwischen Mann und Frau geht.

Zwei Eheringe liegen auf einem Kontoauszug © fotolia, imago Foto: kuleczka, McPHOTO
AUDIO: De groote Fraag (2 Min)

"De groote Fraag"

Wokeen is de betere Minsch? Fru? Mann? De Wohrheit to finnen, swoor! In de Literatur forschen? Jo. Ton Bispill hett de schottsche Schriever Robert Burns riemelt:
Mien Bestes, swöör Mudder Natuur,
an elkeen Deern seht ji dat nu,
mit Lehrjunghand möök ik den Mann,
mit Meisterhand de Fru!

Aver stimmt dat? As ik vun de Böker de Nees vull harr, wull ik dat sülm rutfinnen. Heff ik veertein Daag för bruukt un weet nu Bescheed.

Geföhl un Moot

Vunwegen Fruuns mehr Geföhl, plietscher un mehr Moot. Un klöker ok noch? To'n Bispill hett mien Fru so'ne nakelte Snick, de de Blomen affreeten harr, mit Swung övern Tuun in Navers Goorn smeten. Mi hett dat Deert leed doon. Vunwegen mehr Geföhl! Sowat deiht Mann nich! Klaar, mi hett de Mullwarp ok argert. Niee Hümpels in mien Rasen. Ik em gedüllig opluert un vörsichtig mit 'n Emmer röverdroogen. Wokeen is nu de beetere Minsch?

Un plietscher? As ik den Rasenmeiher uteneen harr - de wull sik maal wedder nich in Draff setten - fraagt mien Schatz mi na 'ne Stünn: "Steekdoos inschallt?" Wenn se plietsch is, worüm seggt se dat nich glieks?

Fruunslüüd mehr Moot as Mannslüüd?

Letzt rötert dat to nachtslapen Tied an't Huus. Wi ut'n Slaap hoch. Ik liesen: "Willst du maal kieken, wat dor los is?" Wull se nich ut de warme Puch ruut. Kiek, dat mit mehr Kuraasch stimmt ok nich. Worüm se dree Daag nich mit mi snackt hett, wat weet ik?

Un dat Fruunslüüd klöker sünd, na ja. Wokeen hett dat Radel nülich nich to Enn bröcht? För "Mannhaft" müss in teihn senkrecht "Tapfer" indrogen warrn. Dat wüss se nich - heff ik insett! Süüst woll, so süht de Wohrheit ut!

Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"

Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10:40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11:50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13:20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

Hör mal 'n beten to

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 12.10.2022 | 10:40 Uhr

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