THW Kiel verteidigt Tabellenspitze - auch Flensburg-Handewitt siegt
Der THW Kiel hat das Topspiel in der Handball-Bundesliga bei Frisch Auf Göppingen 31:28 (15:12) gewonnen. Die SG Flensburg-Handewitt wurde beim 32:25 (16:9) bei HBW Balingen-Weilstetten ihrer Favoritenrolle gerecht.
Die Rhein-Neckar Löwen, die schon am Donnerstag gegen Wetzlar gewonnen hatten, und die Flensburger am Sonntagnachmittag hatten vorgelegt. Am Abend zogen die "Zebras" dann nach - waren nur drei Tage nach der bitteren Niederlage in Barcelona erneut vollends gefordert.
In Göppingen begann das Team von Trainer Filip Jicha stark - besonders defensiv. Mehr als zehn Minuten brauchten die Gastgeber, um ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen. THW-Keeper Niklas Landin war wieder gut aufgelegt. Auch wenn der Meister selbst zu viele Chancen liegen ließen, führte er souverän. Bis zur 21. Minute, als Niclas Ekberg zum 11:7 traf.
Doch die Schwaben sind nicht von ungefähr in dieser Saison vorn mit dabei. Keine zwei Minuten später hatte Nemanja Zelenovic auf 10:11 verkürzt. Wie sich FA aber auch mühte, der Ausgleich gelang bis zur Pause nicht. In den entscheidenden Momenten schlugen Sander Sagosen, dem insgesamt neun Treffer gelangen, und seine Mitspieler immer wieder zu.
Kiel verliert nicht die Nerven
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts unterliefen den Göppingern häufiger Fehler und Kiel nutzte die sich bietenden Chancen nun besser: In der 39. Minute traf Ekberg zum 21:15. Auch wenn die Hausherren ein harter Brocken blieben, fand die THW-Offensive zusehends Spaß am Spiel: Drei Minuten später verwandelte Sagosen per Kempa-Trick zum 23:19.
Allerdings war FA-Keeper Daniel Rebmann gleich mehrfach bei Siebenmetern zur Stelle und hielt sein Team so im Spiel. Nachdem Landin in der Schlussphase schon zweimal den Anschlusstreffer verhindert hatte, gelang Jacon Bagersted vier Minuten vor dem Ende das 27:28. Und der THW musste bis zum Ende um die zwei Punkte kämpfen. Erst die brachiale Wurfgewalt von Domagoj Duvnjak (30:28/59.) und die anschließende Parade von Landin machten alles klar.
Flensburgs Offensiv-Qualität beeindruckt
Die Flensburger hatten durch die Absage ihres Champions-League-Spiels beim belarussischen Vertreter HC Meschkow Brest viel Zeit zur Vorbereitung und präsentierten sich in Balingen von Anfang an fokussiert. Nach ausgeglichener Anfangsphase (4:4) setzten sich die Schleswig-Holsteiner Mitte der ersten Hälfte ab, weil sie Fehler der Gastgeber im Aufbauspiel eiskalt ausnutzten. Balingen blieb zehn Minuten ohne Tor, die Gäste zogen mit sechs Treffern in Serie auf 12:5 davon. Zur Pause führte die SG komfortabel mit 16:9, was auch an der starken 5-1-Defensive und den Paraden des starken Keepers Torbjørn Bergerud lag. Lasse Svan und Gøran Johannessen waren zudem sehr treffsicher.
Den Start in den zweiten Durchgang verschlief das Team von Trainer Maik Machulla jedoch, der Tabellen-16. aus Baden-Württemberg verkürzte auf vier Tore (12:16). Mit der Flensburger Umstellung auf eine 6-0-Deckung kamen die Hausherren besser zurecht - aber dennoch nur phasenweise zurück ins Spiel. Denn einmal mehr beeindruckte die Qualität der Gäste-Offensive um Jim Gottfridsson und Johannessen (je 7 Tore). Der 32:25-Sieg war am Ende leistungsgerecht. Mit 14:2-Punkten belegt Flensburg Tabellenplatz drei.
