THW Kiel: Noch viel Sand im Getriebe
In der Bundesliga sind die Handballer des THW Kiel im Soll, doch in der Champions League rennen die "Zebras" ihren Ansprüchen hinterher. Vor allem Sander Sagosen hat die hohen Erwartungen noch nicht erfüllt.
"Er kann seine Mitspieler besser machen. Er verstärkt jede Mannschaft. Auf diesen Spieler kann die ganze Bundesliga stolz sein", hatte sich THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi im Sommer begeistert über die Verpflichtung des norwegischen Superstars geäußert. Nach dem Gewinn des Supercups gegen Flensburg verkündete auch Sagosen selbst, dass er mit Kiel "eine märchenhafte Zeit erleben und alles gewinnen" wolle.
Doch Fakt ist: Bislang hat Sagosen dem THW-Spiel noch nicht seinen Stempel aufdrücken können. In der Bundesliga schlagen bescheidene 22 Tore zu Buche, mit einer Trefferquote von 47,83% liegt der Rückraumspieler lediglich auf Rang 79 der HBL-Statistik.
Zwei rabenschwarze Tage gegen Barcelona
In der Champions League sieht es für den Norweger mit 41 Treffern zwar deutlich besser aus, aber auch in der Königsklasse glänzt der 25-Jährige zu selten. Den starken Spielen gegen Aalborg und gegen Veszprém standen zuletzt ganz schwache Auftritte in den beiden Duellen gegen Barcelona gegenüber.
Kiels Coach Filip Jicha haderte nach dem 25;29 am Donnerstagabend im Palau Blaugrana vor allem mit der Chancenauswertung seines Teams: "Die Jungs haben einen super Kampf hingelegt, und wir waren insgesamt viel schlauer als im Hinspiel. In den Schlüsselmomenten ist es uns allerdings nicht gelungen, die Tore zu machen", analysierte der Tscheche. Dazu trug auch Sagosen entscheidend bei, der lediglich drei seiner zehn Würfe im Tor des Gegners unterbrachte.
Kiels Rückraumspieler Steffen Weinhold machte die Niederlage in Barcelona allerdings lediglich an Kleinigkeiten fest: "Da wurde mal ein Abpraller nicht geholt, dann wurde ein technischer Fehler gemacht oder eine Chance liegengelassen", sagte der Linkshänder.
Erreichen des CL-Achtelfinales nicht in Gefahr
Dass die "Zebras" mit 7:7 Punkten nur auf dem vierten Platz der Vorrundengruppe B liegen, ist zwar kein Beinbruch, doch sicherlich zu wenig für die hohen Ziele. Am Erreichen der K.o.-Runde besteht kein Zweifel, allerdings haben die Kieler dann mit den Achtelfinal-Duellen im ohnehin engen Terminkalender zwei weitere Spiele mehr vor der Brust.
So weit denkt THW-Trainer Jicha noch nicht. Der 38-Jährige richtete seinen Blick lediglich auf Sonntag: "Da haben wir in der Bundesliga schon das nächste wichtige Spiel." Mit einem Zwei-Tore-Sieg bei Frisch Auf Göppingen wären die Kieler wieder Tabellenführer. Der richtige Platz für die eigenen Ansprüche.
