Nach Kiel patzt auch Flensburg-Handewitt - 21:26 in Lemgo
Eine Woche nach dem furiosen Heimsieg gegen Meister SC Magdeburg hat Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt einen herben Dämpfer erlitten. Die Norddeutschen verloren am Sonntag mit 21:26 (7:11) beim TBV Lemgo Lippe.
Somit schlagen für die Mannschaft von SG-Trainer Maik Machulla nach dem siebten Spieltag schon fünf Minuspunkte zu Buche. Trotz des frühen Zeitpunktes in dieser Saison ist dies im Kampf um die deutsche Meisterschaft eine schwere Hypothek.
"So verspielen wir alle Ziele, die wir haben." Johannes Golla, SG-Kapitän
So sah das auch Kapitän Johannes Golla: "Heute war alles zu schlecht. Wir kommen gut rein und führen, aber ab dem Moment machen wir alles falsch, was man falsch machen kann." Das Spiel in der Offensive sei "viel zu schlecht gewesen", haderte der Kreisläufer: "Wir müssen diese Punkte holen, wenn wir oben mitspielen wollen.“
Flensburger verzweifeln an TBV-Torwart Kastelic
Eine halbe Stunde nach der Nachricht von der herben Pleite des THW Kiel bei den Füchsen Berlin begann die SG in Lemgo konzentriert. Nach sieben Minuten führte sie dank eines Treffers von Emil Jakobsen erstmals mit zwei Toren (5:3). Doch Sicherheit verlieh dieser Vorsprung nicht. Eine Schwächephase nutzten die Gastgeber zu einem 5:0-Lauf aus - und so lagen die Flensburger plötzlich mit 5:8 (19.) hinten. Erst Jakobsen beendete wenig später eine 13 Minuten anhaltende Torlosigkeit der Gäste.
Das große Problem der Norddeutschen aber blieb: Sie kamen mit ihren Würfen viel zu selten am starken TBV-Keeper Urh Kastelic vorbei. Beim Stand von 11:7 für die Ostwestfalen sah Isaias Guardiola für einen Schlag ins Gesicht des Flensburgers Lasse Möller völlig zu Recht die Rote Karte (29.). Mit gerade einmal sieben erzielten Toren und besagtem Vier-Tore-Rückstand ging es für die Gäste in die Kabine.
SG kommt nicht mehr in Schlagdistanz
Die große Trotzreaktion des Titelanwärters blieb zum Beginn der zweiten Hälfte aus. Lemgo baute den Vorsprung sogar auf fünf Treffer (9:14, 10:15) aus. Flensburg mühte sich zwar nach Kräften, kam aber einfach nicht heran.
Beim Stand von 15:20 (52.) nahm Machulla eine Auszeit, um seine Spieler noch einmal zu instruieren. Es blieb eine erfolglose Maßnahme. Mit dem 23:17 (55.) entschieden die Gastgeber die Partie. Erfolgreichster Flensburger war Jakobsen mit sechs Toren.