Handball: Füchse Berlin heute mit Rumpfteam und Wut gegen den HSVH
Wenn der HSV Hamburg heute (16 Uhr) bei den Füchsen Berlin gastiert, ist es eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Denn das Team aus der Hauptstadt muss ohne zehn Spieler antreten - und ist darüber not amused.
Neben sieben auf Corona positiv getesteten Spielern, nach Angaben des Clubs mindestens doppelt geimpft, fehlen den Füchsen auch noch die verletzten Marian Michalczik, Nils Lichtlein und Marc Walter. Eine Spielerverlegung, der die Hamburger zugestimmt hatten, war unter der Woche von der HBL abgelehnt worden, weil laut den Statuten eine Mannschaft als spielfähig gilt, wenn die Hälfte des Kaders einsatzfähig ist. Die Berliner sind erbost. "Ich kann nur betonen, dass es sicherlich eine Wettbewerbsverzerrung ist", sagte Berlins Trainer Jaron Siewert, der nun improvisieren muss.
"Ich habe größtes Verständnis für das Dilemma der Berliner, aber wir sind zu einer Gleichbehandlung verpflichtet." HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann
Sportvorstand Kretzschmar fordert Jetzt-erst-recht-Mentalität
Aufsteiger HSVH bekommt es nun mit einer aus der Not heraus zusammengestellten Mannschaft zu tun. "Es wird eine Konstellationen geben, die es noch nie gab", sagte Füchse-Manager Bob Hanning. So werden Spieler aus der A-Jugend, der zweiten Mannschaft und vom Kooperationspartner 1. VfL Potsdam den Kader komplettieren.
"Mit Sicherheit brauchen wir jetzt eine Jetzt-erst-recht-Mentalität. Die, die Sonntag spielen, versuchen natürlich das Beste da rauszuholen. Ob das dann qualitativ reicht, ist offen", sagte Sportvorstand Stefan Kretzschmar. Die Mannschaft sei aber nicht "total down und depressiv".
"Wir können jetzt nicht durch die Welt laufen und beleidigte Leberwurst spielen. Aber natürlich gibt es da Unverständnis ob der Entscheidung bei allen Beteiligten. Auch bei den Spielern." Stefan Kretzschmar
Füchse setzen auf den Überraschungseffekt
Hoffnung, dass von den positiv Getesteten doch noch einer zurückkommt, gibt es bei den Berlinern kaum. Zumal "der eine oder andere schon mit Symptomen zu kämpfen hat", so Siewert. Nun setzen die Füchse mit der neu zusammengewürfelten Mannschaft auf den Überraschungseffekt. "Der HSV weiß nicht, was wir machen. Aber wir müssen es hinbekommen, dass wir wissen, was wir machen", sagte der Coach, der vor allem in der Abwehr umbauen muss: "Die wird bestimmt um einiges offensiver sein, als wir es sonst kennen", kündigte der Füchse-Coach an.
