Flensburg-Handewitt in Kielce: Es geht um den Gruppensieg
Die SG Flensburg-Handewitt kämpft heute im letzten Vorrundenspiel der Handball-Champions-League im polnischen Kielce um den Sieg in der Gruppe A. Ein Remis reicht.
Es waren ungewöhnliche Tage im hohen Norden Deutschlands: Nach einem spektakulären Zittersieg über Paris blickten die Flensburger vergangene Woche stolz auf eine Bilanz von 17:3 Zählern. Praktisch über Nacht kamen vier Minuspunkte hinzu. Der Grund: Der Europäische Handball-Verband EHF wertete das Heimspiel gegen Vardar Skopje und die Auswärtspartie beim FC Porto jeweils mit 0:2 Zählern und 0:10 Toren gegen die SG. In beiden Fällen hatten die deutschen Quarantäne-Bestimmungen eine Austragung unterbunden.
Kommunikationsprobleme zwischen Verein und Verband und eine mangelnde Transparenz seitens der EHF bei den Entscheidungskriterien erhitzten die Gemüter zusätzlich. "Wir müssen völlig machtlos Entscheidungen von Funktionären akzeptieren", klagte SG-Trainer Maik Machulla und sprach gar von einem "Skandal".
Mögliche Achtelfinalgegner: Zagreb oder Celje
Dann musste die Nachholpartie in Szeged zum zweiten Mal aufgrund eines Corona-Falls beim ungarischen Gegner abgesagt werden. Diesmal erhielten die Flensburger kampflos die Punkte, was die Situation zugleich beruhigte: Der Bundesligist hat in der Gruppe Anun mindestens Rang zwei sicher und kann aus eigener Kraft in Kielce auf den ersten Platz springen.
Knapper Erfolg im Heimspiel
Beide Teams stehen mit 19:7 Punkten an der Spitze. Den Flensburgern würde heute ab 18.45 Uhr ein Remis genügen, da sie ihr Heimspiel Mitte September gegen Kielce mit 31:30 gewannen. Bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich und nicht die Tordifferenz.
Da darf man schon einmal auf das Achtelfinale blicken, das Ende März und Anfang April ausgetragen werden soll. Der Gruppenerste wird auf den HC Zagreb treffen, der Zweite auf den RK Celje.
Schonung für Röd
Die SG plant einen Tages-Trip nach Polen und muss ohne Jacob Heinl (Knie-OP), Franz Semper (Kreuzbandriss) und Alexander Petersson (Sehnenteilriss) auskommen. Damit ist Magnus Röd der einzige Rückraum-Linkshänder. Seine Belastung musste zuletzt dosiert werden. "60 Minuten wird er nicht durchspielen, er ist ja auch unsere erste Alternative im Abwehr-Mittelblock, falls Simon Hald oder Johannes Golla mal ausfallen", erklärte Machulla.
