Stand: 26.05.2007 22:00 Uhr

FC St. Pauli: Es ist vollbracht!

Fans des FC St. Pauli feiern am Millerntor. © dpa
Fans des FC St. Pauli feiern am Millerntor.

Der Kiez feiert seine Fußball-Helden! Der FC St. Pauli hat nach vier Jahren Abstinenz die Rückkehr in die Zweite Bundesliga perfekt gemacht. Den Regionalliga-Kickern von Trainer Holger Stanislawski genügte am Freitagabend im letzten Heimspiel der Saison gegen Dynamo Dresden ein 2:2 (1:1)-Unentschieden zum vielumjubelten Aufstieg. Der Abpfiff nach einer spielerisch mäßigen, aber jederzeit spannenden Begegnung gab den Startschuss für eine lange, feuchtfröhliche Partynacht. Rund 14.000 der 15.300 Zuschauer im seit Monaten ausverkauften Stadion am Millerntor mussten lange zittern, ehe der heiß ersehnte Aufstieg feststand. Rund 40.000 Fans verfolgten die Partie auf dem Spielbudenplatz beim Public Viewing in Zusammenarbeit mit dem NDR. Ebenso erfreulich: Rund um die als Problemspiel geltende Veranstaltung gab es keinerlei nennenswerte Ausschreitungen.

Frühes Tor durch Takyi-Elfmeter

Thomas Meggle (l.) und Marcel Eger im Spiel gegen Dresden. © dpa
Thomas Meggle (l.) und Marcel Eger im Spiel gegen Dresden

Schon vor dem Spiel lief es nicht gut für die Gäste, die mit dem 2:2 den angestrebten Aufstieg verpassten. Nachdem ihr Mannschaftsbus im Pfingstreiseverkehr stecken geblieben war, schafften es acht Spieler auch per Taxi nur verspätet ins Millerntorstadion – der Anpfiff erfolgte mit einer Viertelstunde Verzögerung. Auch auf dem Feld gab zunächst nur der FC St. Pauli Gas. Und wurde früh belohnt: In der 14. Minute trat Charles Takyi nach einem Foul an Marvin Braun zum Elfmeter an und verwandelte rechts unten zum 1:0. Mit der Führung im Rücken und dem Aufstieg vor Augen zogen sich die Gastgeber etwas zurück. Die Spielanteile wurden ausgeglichener, echte Torchancen gab es jedoch hüben wie drüben nicht. Bis zur letzten Minute vor der Pause: Da konnte die braun-weiße Abwehr den Ball nicht weit genug klären und Pavel David traf von der Strafraumgrenze zum 1:1-Ausgleich (45.). Es war das erste Gegentor für den FC St. Pauli im achten Heimspiel in diesem Jahr.

Erlösung in der 83. Minute

St. Pauli-Fans auf dem Spielbudenplatz. © dpa
St. Pauli-Fans auf dem Spielbudenplatz

Durch den Ausgleich machte sich im zweiten Durchgang spürbar Nervosität bei den Kiez-Kickern breit. Dresden drängte zusehends, sorgte aber aus dem Spielverlauf heraus kaum für Gefahr vor dem Kasten der Gastgeber. Die (scheinbare) Erlösung ließ bis zur 83. Minute auf sich warten. Da köpfte mit Carsten Rothenbach ausgerechnet ein Verteidiger nach einem Eckball den FC St. Pauli erneut in Führung. Der befreiende Jubel stockte in der Schlussminute noch einmal kurz, als Marc Hensel einen Schuss zum 2:2-Ausgleich abfälschte. Wenige Sekunden später traf der eingewechselte Michel Mazingu-Dinzey für die Hamburger bei einem Konter noch den Pfosten. Dann war Schluss, der Rest war Jubel.

Spieler dürfen drei Tage feiern

Holger Stanislawski (l.) und André Trulsen jubeln. © dpa
Holger Stanislawski (l.) und André Trulsen jubeln.

"In diesem Spiel war bis zur letzten Minute alles drin, auch wenn es keine gute Partie war", sagte Trainer Stanislawski nach dem Schlusspfiff NDR 90,3. Die geplante Beobachtungsfahrt zum Spiel Emden gegen Magdeburg am Sonnabend strich der Erfolgscoach spontan, seine Spieler bekamen bis zum Dienstag frei. Zeit genug, um sich auf sportliche Leckerbissen wie Mainz, Kaiserslautern, Mönchengladbach oder den 1. FC Köln zu freuen. Denn dies sind die Gegner in der kommenden Saison.

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 26.05.2007 | 22:40 Uhr

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