VfL Wolfsburg: "Golden Girls" im Wartezimmer
Bei Frauenfußball-Bundesligist VfL Wolfsburg ist in diesen Tagen personelle Improvisationskunst gefragt, so heftig sind die "Wölfinnen" von Verletzungen gebeutelt. Als der DFB-Pokalsieger am Montag seine Vorbereitung nach der Winterpause aufnahm, war die Trainingsgruppe ordentlich ausgedünnt: Sieben Spielerinnen konnten nicht mitmachen, drei Olympiasiegerinnen aus Rio waren nicht dabei. Besonders schmerzhaft ist das Fehlen der drei etatmäßigen Torhüterinnen Almuth Schult (Knochenödem im Fuß), Merle Frohms (Meniskus-OP) und Jana Burmeister (Sehnenriss im Oberschenkel) - es ist unklar, wann das Trio zurückkehrt. Zumindest bis zum Trainingslager in Portugal an der Algarve (25. Januar bis 5. Februar) muss die "Fußballerin des Jahres" Alexandra Popp pausieren. Die Nationalstürmerin leidet an einer Sehnenentzündung im Fuß. Den neuesten Rückschlag gab es am Freitag: Die Verletzungspause von Mittelfeldspielerin Lena Goeßling verlängert sich um mindestens einen Monat.
Goeßling: Seit Herbst geht nichts
Goeßling leidet wie Schult unter einem Knochenödem im Fuß. Bereits seit Herbst des vergangenen Jahres muss die Mannschaft ohne ihre Strippenzieherin im Mittelfeld auskommen. Aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass die 30-Jährige noch mindestens weitere vier Wochen ausfallen wird. Die Belastung in der Reha darf vorerst nicht gesteigert werden. Die Olympiasiegerin ist im Wartestand.
Torwart-Not: VfL holt sich Verstärkung aus China
Weil die drei etatmäßigen Torhüterinnen teilweise hartnäckig verletzt sind, musste der VfL improvisieren und holte sich zwei Trainingsgäste. Zum einen die bundesligaerfahrene Chinesin Fei Wang. 2015 stand die 26-Jährige bei Turbine Potsdam unter Vertrag und ihr Berater hatte vor kurzem Kontakt mit dem VfL. Zweite Gastspielerin ist die ebenfalls 26-jährige Jennifer Martens. Die ehemalige Torfrau von Werder Bremen ist seit Sommer vereinslos. Beide hoffen nun auf einen Vertrag bis Saisonende. "Wir dürfen nicht blauäugig sein, müssen genau abwägen, was wir jetzt machen. Denn eigentlich sind wir auf der Torhüterinnen-Position ja gut besetzt", sagte Trainer Ralf Kellermann in der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung".
Neuzugänge haben sich gut eingelebt
Freude machen dem VfL-Coach immerhin die beiden Winterzugänge Marie Markussen und Pernille Harder, die ihre ersten offiziellen Einheiten absolviert haben. Die dänische Nationalspielerin Harder hat sich in ihrer neuen Heimat schnell eingelebt: "Wolfsburg ist ein guter Ort, um sich weiterzuentwickeln. Ich habe einen sehr guten ersten Eindruck“, so Harder. Die Norwegerin Markussen durfte schon vor der Winterpause bei einigen Einheiten der "Wölfinnen" reinschnuppern. "Der VfL ist ein sehr professioneller Verein mit vielen Topspielerinnen. Ich bin sehr aufgeregt, ein Teil davon zu werden. Für mich ist es eine große Herausforderung", sagte das Nachwuchstalent.