Christopher Buchtmann (3.v.l.) vom FC St. Pauli bejubelt sein Tor zum 1:0 gegen Dynamo Dresden © IMAGO / MIS

Tabellenführer! St. Pauli siegt mit 3:0 gegen Dynamo Dresden

Stand: 03.10.2021 20:22 Uhr

Mit dem überzeugenden 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen Dynamo Dresden springt der FC St. Pauli an die Tabellenspitze der zweiten Fußball-Bundesliga. Die Hamburger stellen mit dem Erfolg gleichzeitig einen Vereinsrekord auf.

von Tom Gerntke

Fünf Siege aus fünf Spielen - das hat es beim Kiezclub am heimischen Millerntor noch nie gegeben. Die Hanseaten agierten von Beginn an mutig und spielerisch ansprechend. Das frühe Tor von Christopher Buchtmann (1.) war direkt das Zeichen an den Gegner aus Dresden: Hier ist für euch heute nichts zu holen. "Mittlerweile spielen wir echt geilen Fußball, das Paket stimmt, aber wir müssen auch dranbleiben", sagte Buchtmann, der nach eineinhalb Jahren wieder einmal in der Startelf stand, nach der Partie.

Schultz: "Ein hochverdienter Sieg"

Ähnlich überlegen gestaltete sich die gesamte erste Hälfte, erst nach dem Seitenwechsel wurde Dresden etwas mutiger. St. Pauli bestrafte das umgehend mit dem 2:0, Guido Burgstaller traf per Foulelfmeter (73.). Marcel Beifus erzielte zwei Minuten nach seiner Einwechslung das 3:0 (90.+3).

"Das war ein hochverdienter Sieg von uns", sagte Coach Timo Schultz: "Es hat mir Spaß gemacht, zuzugucken." Sein Team verdrängte durch den Erfolg Jahn Regensburg von der Spitze des Klassements. Die Bayern waren am Sonnabend nicht über ein 2:2 gegen den Karlsruher SC hinausgekommen.

Führung nach nicht einmal einer Minute

Schultz wechselte im Vergleich zum 3:1-Auswärtserfolg beim KSC lediglich auf einer Position: Buchtmann ersetzte den leicht angeschlagenen Maximilian Dittgen. Und der Mittelfeldakteur läutete seinen ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison mal so richtig ordentlich ein: Nach schöner Sohlenablage von Daniel-Kofi Kyereh setzte Buchtmann den Ball aus gut 17 Metern links oben in den Giebel - 1:0 für St. Pauli nach handgestoppten 57 Sekunden. Was für ein Auftakt am Millerntor!

Wer dachte, die Hamburger würde sich hinten einigeln und den Vorsprung jetzt verwalten, der irrte gewaltig: Die Gastgeber machten einfach weiter, spielten mutig nach vorne, Dresden reagierte nur mit zaghaften Offensivaktionen, ohne dabei allerdings gefährlich zu werden.

St. Pauli in allen Bereichen überlegen

St. Pauli agierte derweil weiter zielstrebig. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam Guido Burgstaller im Strafraum ziemlich unbedrängt zum Abschluss, Dynamo-Keeper Kevin Broll war blitzschnell unten und lenkte den strammen Schuss mit dem linken Handschuh um den Pfosten (21.). Die gefühlte Überlegenheit der Hausherren zeigte sich auch in der Statistik: Mitte der ersten Hälfte hatten die Hamburger fast 70 Prozent ihrer Zweikämpfe gewonnen und ein deutliches Plus beim Ballbesitz.

Bis zum Pausenpfiff gab es vor knapp 15.000 lautstarken Zuschauern keine nennenswerte Torchance mehr, dafür aber das gewohnte Bild: St. Pauli dominierte das Geschehen, mit teilweise ansehnlichen Pass-Kombinationen.

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Schultz-Elf nach der Pause etwas passiver

Ein etwas anderes Bild nach Wiederanpfiff: Dresden kam mit neuem Mut aus der Halbzeit, St. Pauli wirkte etwas abwartender in vielen Aktionen - Schultz versuchte immer wieder von der Seitenlinie aus seine Mannschaft lautstark und gestenreich aufzuwecken. Es dauerte bis zur 61. Minute, bis es wieder so etwas wie Gefahr vor einem der beiden Tore gab: Dresdens Morris Schröter mit dem ersten wirklichen Abschluss für die Gäste - der Ball ging aber knapp links am St. Pauli Tor vorbei.

Das Aufregendste in dieser Phase des Spiels: Die Auswechslung des Blitz-Torschützen Buchtmann - die Fans quittierten seinen gelungenen Auftritt mit donnerndem Applaus (65.).

Am Ende wird es deutlich

Kurz darauf wurde es hektisch: Schiedsrichter Bastian Dankert schaute sich auf dem Bildschirm eine Szene im Strafraum der Dresdner an: Michael Sollbauer hatte Marcel Hartel im Strafraum zu Fall gebracht - das Foul war unstrittig und damit auch die Elfmeter-Entscheidung zugunsten der Hanseaten. Burgstaller verwandelte eiskalt und knallhart unter die Latte (73.).

In der Folge hatte Dresden nichts mehr entgegenzusetzen, St. Pauli erhöhte sogar noch in der Nachspielzeit: Der kurz zuvor eingewechselte Marcel Beifus traf nach schönem Zuspiel von Jakov Medic eiskalt zum 3:0 (90.+3).

9.Spieltag, 03.10.2021 13:30 Uhr

FC St. Pauli

3

Dyn. Dresden

0

Tore:

  • 1:0 Buchtmann (1.)
  • 2:0 Burgstaller (73., Foulelfmeter)
  • 3:0 Beifus (90. +3)

FC St. Pauli: Vasilj - Zander (87. Lawrence), Ziereis, Medic, Paqarada (87. Dzwigala) - Aremu, Irvine, Hartel, Buchtmann (65. Benatelli) - Burgstaller (90.+1 Beifus), Kyereh (90.+1 Ritzka)
Dyn. Dresden: Broll - R. Becker (85. Aidonis), Sollbauer, Akoto, C. Löwe (81. Will) - Y. Stark, Mörschel, Kade (46. Diawusie), Daferner - Schröter (68. Giorbelidze), Königsdörffer (68. Seo)
Zuschauer: 14773

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 03.10.2021 | 22:50 Uhr

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