Schwerer Start für Frauen-Bundesliga
Fußball war lange Zeit reine Männersache. Es verschwinde die Anmut der weiblichen Bewegung, Körper und Seele einer Frau erlitten Schaden, die Weiblichkeit sei in Gefahr, Schicklichkeit und Anstand würden verletzt - so die lauteten die Befürchtungen, die Mitte der 1950er-Jahre sogar zu einem offiziellen Verbot von Verbandsseite führten. Erst beim DFB-Bundestag im Oktober 1970 in Travemünde wurde es außer Kraft gesetzt und "Damen-Fußball" gestattet. Allerdings gab es zunächst keine Meisterschaftsspiele, dafür aber jede Menge Einschränkungen: Die "Damen" mussten mit Jugendbällen spielen, durften keine Stollenschuhe tragen, die Spielzeit wurde auf zweimal 30 Minuten begrenzt. Ab 1974 durften die Frauen immerhin ihren deutschen Meister ermitteln, den ersten Titel sicherte sich der TuS Wörrstadt.
Eingleisige Bundesliga seit 1997
Die Entwicklung nahm an Fahrt auf. Am 10. November 1982 gab die Frauen-Nationalmannschaft ihr Länderspiel-Debüt (5:1 gegen die Schweiz), der endgültige Durchbruch gelang im Juli 1989, als Deutschland in Osnabrück mit einem 4:1 im Finale gegen Norwegen erstmals Frauen-Europameister wurde. Im Oktober desselben Jahres beschloss der DFB-Bundestag die Einführung einer zweigleisigen Bundesliga, am 2. September 1990 folgte der erste Spieltag. Am 17. August 1997 - 27 Jahre nach der offiziellen Zulassung des Frauen-Fußballs - startete schließlich die eingleisige Bundesliga mit zwölf Teams. Erster Meister in der landesweiten Spielklasse wurde der FSV Frankfurt. Die 132 Ligaspiele verfolgten insgesamt 37.415 Zuschauer - im Schnitt 283 pro Partie. Beste Torjägerin war Birgit Prinz vom neuen Titelträger mit 23 Treffern.
