SV Meppen will im Kellerduell in Magdeburg nachlegen
Für den SV Meppen steht am heute Abend das Kellerduell beim 1. FC Magdeburg auf dem Programm. Der Drittligist kann nach dem jüngsten Erfolgserlebnis optimistisch in die Partie gehen.
Er goss wie aus Kübeln, als der niedersächsische Fußball-Drittligist am Montagabend gegen den favorisierten FC Ingolstadt "von der ersten bis zur letzten Minuten eine richtig gute Mannschaftsleistung" zeigte, wie Coach Torsten Frings nach dem 2:0-Erfolg treffend analysierte. Der Coach hatte während der Partie nicht den Schutz der Ersatzbank vor dem strömenden Regen gesucht, sondern war an der Außenlinie herumgetigert.
Die "Plünn" so nass wie das lange Haar, saß der 44-Jährige anschließend auf der Pressekonferenz und hatte dort - ungewöhnlicherweise - das erste Wort. Denn Gäste-Trainer Tomas Oral verspätete sich. Und auch das war durchaus passend, waren doch zuvor auch die "Schanzer" zumeist einen Schritt zu spät gekommen.
Meppens Erfolgsrezept: Kompakt stehen
Frings stand der Stolz über die wohl beste Saisonleistung seines Teams ins Gesicht geschrieben. "Wir haben gefightet und - was Leidenschaft und Einsatz angeht - Meppener Tugenden gezeigt. Da waren wir zu 100 Prozent auf der Höhe", sagte der frühere Nationalspieler. Er erinnerte anschließend mit Blick auf die zwischenzeitliche dreiwöchige Zwangspause der Emsländer daran, unter welchen Umständen dieser Erfolg errungen wurde: "Wir kommen aus einer Situation, in der 13 Spieler mit mittleren und teilweise so schweren Symptomen Corona hatten, dass wir uns richtig Sorgen um die Jungs gemacht haben."
Etwas Gutes aber hätten die spielfreien Wochen auch gehabt, so Frings weiter. "Wir hatten gezwungenermaßen sehr viel Zeit, unsere Spiele zu analysieren. Wir haben mit der Mannschaft besprochen, dass wir unsere Stärken haben, wenn wir kompakt stehen. Es ist wichtig, dass wir keine Gegentore kriegen und lange die Null halten", sagte der 44-Jährige.
Frings: "Müssen Ergebnisse liefern"
Gegen Ingolstadt setzte das Team die Forderung des Fußballlehrers perfekt um. Der Aufstiegskandidat besaß kaum eine nennenswerte Tormöglichkeit. Nun gilt es für die Emsländer, im Kellerduell heute Abend beim 1. FC Magdeburg (19 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) nachzulegen. "In den nächsten Wochen kommt es nur auf Ergebnisse an - die müssen wir jetzt liefern", erklärte Frings. Mit einem Erfolg beim früheren Europapokalsieger würden die Niedersachsen, die noch drei Nachholspiele zu bestreiten haben, den letzten Tabellenplatz verlassen.
Verletzter Leugers schließt Karriere-Ende nicht aus
Kapitän Thilo Leugers wird dabei nicht mithelfen können. Der Champions-League-erfahrene Mittelfeldakteur laboriert an Fersenproblemen, mit denen er bereits seit zwei Jahren zu kämpfen hat. Zweimal wurde der 29-Jährige bereits operiert, einen dritten Eingriff schloss er im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" aus: "Ich glaube nicht, dass man damit jetzt noch viel herausholen kann."
Leugers erwägt sogar ein Karriere-Ende, sollte sich sein Zustand nicht verbessern: "Natürlich, wenn man zwei Jahre damit rumhampelt und das Gefühl hat, der Schmerz verlagert sich, aber man kann so eigentlich nicht gut Fußball spielen, dann kommt auch mal die Frage, ob das noch so weitergeht."
