Der frühere Fußball-Profi Kevin Pannewitz auf dem Balkon seiner Berliner Wohnung © IMAGO / Matthias Koch

Pannewitz wird Käfig-Kämpfer: "Geiles Ding! Es wird wild"

Stand: 28.03.2023 17:14 Uhr

Der frühere Fußball-Profi Kevin Pannewitz schlägt ein neues Kapitel in seinem bewegten Leben auf - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der 31-Jährige will im Herbst sein Debüt in der Vollkontakt-Kampfsportart Mixed Martial Arts geben.

Dass Pannewitz hart im Nehmen ist, hat er bereits nach seiner wegen Gewichtsproblemen und Undiszipliniertheiten gescheiterten Karriere als Berufsfußballer unter Beweis gestellt. Der einst beim FC Hansa Rostock und dem VfL Wolfsburg unter Vertrag stehende Kicker verdiente seinen Lebensunterhalt unter anderem als Möbelpacker und Hausmeister. Knochenjobs, die "Panne" ohne Murren erledigte, bevor er eine Laufbahn als Realtiy-Star und Influencer einschlug.

Nun will der frühere Defensivspezialist seine Fäuste und Füße sprechen lassen. Denn beim Mixed Martial Art (übersetzt: "Gemischte Kampfkünste") darf geschlagen und getreten werden. Die Duelle werden in einem Käfig ausgetragen, dem sogenannten Octagon. Nicht selten enden die Fights ziemlich blutig.

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Kampf-Debüt gegen Ex-Bundesliga-Profi Fenin geplant

Ein "geisteskrankes Projekt" hatte Pannewitz in der vergangenen Woche seinen Fans auf seinem Youtube-Kanal angekündigt, ohne Details zu nennen. Nun lüftete er via "Bild" das Geheimnis: "Ich will mir und allen da draußen beweisen, dass man alles schaffen kann, wenn man es wirklich will! Der Sportler in mir wird jetzt die härteste Sportart der Welt, MMA, bezwingen."

Bereits seit drei Wochen befindet sich der 31-Jährige im Training für sein für den kommenden Herbst angestrebtes Debüt im Käfig-Kampf. Gegner soll dann in Martin Fenin ein anderer früherer Fußball-Profi sein. Der 35-jährige Tscheche stürmte früher unter anderem für Eintracht Frankfurt.

Pannewitz muss fast 60 Kilo abnehmen

Der frühere Fußball-Profi Kevin Pannewitz vor einem Landespokalspiel des Berliner Clubs Delay Sports © IMAGO / Matthias Koch
Kevin Pannewitz muss auf ein Gewicht von 83 Kilogramm kommen, um im MMA antreten zu können.

"Geiles Ding! Es wird wild", schrieb Pannewitz am Dienstag auf seinem Instagram-Account. Die Vorfreude beim 31-Jährigen ist riesengroß. Das Problem: sein Bauch ebenfalls. Vor Trainingsbeginn wog der gebürtige Berliner 139 Kilogramm. Für das Duell mit Fenin müsste er ordentlich abspecken. Das Gewichtslimit beträgt 83 Kilo. Macht in der Summe 56 Kilogramm, die Pannewitz abnehmen müsste - und zwar in sechs Monaten.

Kein unmögliches Unterfangen für das sympathische Stehaufmännchen, wie er schon einmal unter Beweis stellte. Um 2017 ein Profi-Comeback beim damaligen Drittligisten FC Carl Zeiss Jena feiern zu können, nahm Pannewitz 30 Kilogramm ab. Dort kam für ihn dann nach eineinhalb Jahren das Aus, weil er angetrunken zum Training erschienen sein soll.

Als Fußballer nur noch in der Kreisliga aktiv

Eine weitere Rückkehr in den bezahlten Fußball schaffte der 31-Jährige nicht. Inzwischen läuft Pannewitz für den von Influencern gegründeten Club Delay Sports Berlin in der Kreisliga auf. Dem Verein von Social-Media-Superstar Elias Nerlich schauen zwar auch regelmäßig einige hundert Zuschauer zu. Doch sollte Pannewitz tatsächlich sein Debüt als MMA-Kämpfer geben, wird das Publikumsinteresse vor Ort und an den Fernsehschirmen gewiss noch einmal wesentlich größer sein.

Bis dahin muss der Ex-Profifußballer, über den die "Zeit" einst schrieb: "Der Kühlschrank war sein größter Gegner", allerdings extrem diszipliniert trainieren und leben, um sein Kampfgewicht zu erreichen.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 28.03.2023 | 14:25 Uhr

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