Wolfsburgs Torschütze Omar Marmoush, Yannick Gerhardt, Jakub Kaminski und Paulo Otavio (v.r.) bejubeln einen Treffer. © WITTERS Foto: TimGroothuis

VfL Wolfsburg nach erstem Heimsieg zufrieden - aber "nicht alles top"

Stand: 02.10.2022 10:59 Uhr

Nach dem zweiten Saisonsieg seines VfL Wolfsburg sparte Niko Kovac nicht mit Lob für sein Team. Der Trainer der "Wölfe" blieb in der Analyse des 3:2-Sieges gegen den VfB Stuttgart aber bewusst nüchtern.

von Florian Neuhauss

Nach dem 0:1 von Stuttgarts Serhou Guirassy drehte Niko Kovac schnell ab, und fluchte wie ein Rohspatz, dass seine Mannschaft ein bis dahin kontrolliertes Spiel hatte aus den Fingern gleiten lassen (22.). Der 50-Jährige war zuletzt schon einige Male hart mit seiner Mannschaft ins Gericht gegangen. Doch im Kellerduell gegen den VfB gab es nicht den nächsten herben Rückschlag für die "Wölfe". Keine Minute später drehte der VfL-Coach schon wieder ab - diesmal aber jubelnd, nachdem Omar Marmoush den postwendenden Ausgleich erzielt hatte.

"Wir waren spielerisch sehr verbessert, auch kämpferisch ganz stark. Da war jeder für den anderen da. Wir haben den Sieg dann auch verdient erzwungen in der letzten Minute." Wolfsburg-Coach Niko Kovac

Die Reaktion von Kovacs Schützlingen passte ins Bild. Denn auch wenn sie nach ihrem Führungstreffer noch das 2:2 kassierten, hatten sie beim Schlusspfiff das bessere Ende für sich. "Wir waren spielerisch sehr verbessert, auch kämpferisch ganz stark", freute sich Kovac. "Da war jeder für den anderen da. Wir haben den Sieg dann auch verdient erzwungen in der letzten Minute."

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Wolfsburgs Yannick Gerhardt (M.) bejubelt einen Treffer. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner

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Gerhardt: "Siege sind nie selbstverständlich"

Der Matchwinner war mit Yannick Gerhardt einer, der in dieser für den Club bisher so enttäuschenden Saison seine ganze eigene Erfolgsgeschichte schrieb. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler stand nach seiner schweren Knieverletzung in der Saisonvorbereitung gegen Stuttgart zum ersten Mal in dieser Spielzeit in der Startelf. "Nach einer längeren Verletzungspause zurückzukommen und in der 90. Minute das Siegtor zu machen - es gibt nichts Schöneres", jubelte Gerhardt und fügte hinzu: "Siege sind nie selbstverständlich - gerade in unserer Situation nicht."

Extra-Lob von Manager Schäfer und Trainer Kovac

Durch seinen nimmermüden Einsatz und den Lucky Punch zum Schluss verdiente sich Gerhardt zudem Extra-Lob von Manager und Trainer. "Yannick ist Gold wert", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer. Und Kovac unterstrich: "Er fährt nach meiner Ansicht in der Bundesliga immer etwas unter dem Radar. Yannick ist ein sehr intelligenter Spieler, ein sehr guter Fußballer, ein Teamplayer mit einem sehr guten Charakter. Dass er den Siegtreffer erzielt hat, freut mich ganz besonders."

Trotz aller Freude über den so wichtigen Erfolg - auch für ihn persönlich - analysierte der Fußball-Lehrer die Situation bewusst nüchtern. "Wir sind glücklich, wir freuen uns. Aber das sind auch nicht mehr als drei Punkte", sagte Kovac. "Es war vorher nicht alles schlecht und es ist jetzt nicht alles top."

Wohl wahr: Es bleibt ein langer Weg, in die oberen Tabellengefilde zurückzukehren, die die Wolfsburger eigentlich vor der Saison angepeilt hatten. Mit nunmehr acht Zählern haben die Niedersachsen immerhin schon mal die Abstiegsplätze verlassen. In Augsburg wartet am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) die nächste Bewährungsprobe. "Ich hoffe, dass uns der Sieg den nötigen Auftrieb gibt", sagte Kovac. "Erfolge bringen Glauben, Erfolge bringen Selbstvertrauen."

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

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Sportclub | 02.10.2022 | 22:50 Uhr

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