Bremer Fehlstart ins neue Jahr
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat nach kurzer Winterpause am Sonnabend im Weser-Stadion gegen Union Berlin mit 0:2 (0:2) verloren. Es war bereits die vierte Niederlage im siebten Heimspiel.
Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt bleibt durch ihren Fehlstart ins neue Kalenderjahr im unteren Mittelfeld der Tabelle stecken. Nach 14 Spieltagen weisen die Norddeutschen 14 Punkte vor - exakt so viele waren es zum gleichen Zeitpunkt auch in der nervenbelastenden vergangenen Spielzeit gewesen.
Kohfeldt kritisierte im Interview mit dem NDR sein Team scharf: "Es war über 90 Minuten richtig schlecht. Wir haben heute eine Leistung angeboten, mit der man kein Bundesligaspiel gewinnen kann. Union war in allen Belangen besser - hochverdienter Sieg. Punkt." Ähnlich sah es Verteidiger Marco Friedl: "Unterm Strich war das heute einfach zu wenig."
Füllkrug und Selke auf der Bank
Bei Werder Bremen nahmen die von Verletzungen genesenen Angreifer Niclas Füllkrug und Davie Selke auf der Ersatzbank Platz; der Berliner Sommer-Zugang Max Kruse verpasste aufgrund eines Muskelbündelrisses einen Einsatz an alter Wirkungsstätte.
Die "Eisernen" waren in der Hansestadt überaus herzlich empfangen worden: Werder-Fans hatten vor dem Weser-Stadion ein Transparent entrollt, auf dem sie Union noch einmal für das 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf am 34. Spieltag der vergangenen Saison dankten. Dadurch und dank des parallelen eigenen 6:1-Sieges gegen Köln erreichte Bremen die Relegation, über die dann schließlich auch der Klassenerhalt gelang.
Werder hinten passiv - 0:1
Dass die Köpenicker es in der Offensive auch ohne Kruse können, stellten sie in der zwölften Minute unter Beweis - allerdings auch dank enormer Passivität der Bremer Defensive. Nach Robin Knoches Steilpass machte Werder-Verteidiger Ömer Toprak keine Anstalten, Taiwo Awoniyi vom Ball trennen zu wollen. Und nach dessen Querpass auf Sheraldo Becker kam Friedl mit seiner Grätsche zu spät - schon hieß es 0:1.
Proteste beim zweiten Berliner Treffer
Werder enttäuschte und kassierte bald darauf den nächsten Nackenschlag. Nachdem Friedl an der Eckfahne unter Druck gesetzt worden war, landete sein Befreiungsschlag in den Füßen von Robert Andrich, der sofort auf Awoniyi ablegte. Und der Angreifer spitzelte den Ball an Werder-Keeper Jiri Pavlenka zum 2:0 (28.) ins Tor. Die Bremer forderten die Aberkennung des Treffers, weil Friedl von Becker etwas gestoßen worden war. Video-Referee Tobias Welz schritt aber nicht ein.
Da Romano Schmid bei seinem vermeintlichen 1:2-Anschlusstreffer (44.) knapp im Abseits gestanden hatte und dies auch noch mal durch den Assistenten in Köln bestätigt wurde, ging Werder mit dem 0:2 in die Pause.
Werder einfalls- und harmlos
Kohfeldt brachte Selke für Yuya Osako und Jean-Manuel Mbom für Leonardo Bittencourt, doch für mehr Torgefahr sorgten diese Maßnahmen lange Zeit nicht. Erst in der 67. Minute hatte Selke nach einer Ecke eine Gelegenheit, doch er brachte keinen guten Abschluss zustande, wenig später setzte er den Ball aus neun Metern über das Tor (72.). Aber richtig zwingend war das alles nicht. Union kontrollierte die Partie und hätte diese durch Becker (70.) vorzeitig entscheiden können.
Füllkrug gibt sein Comeback
In der 76. Minute war es dann so weit: Füllkrug, der trotz langer Ausfallzeit noch immer Bremens bester Torschütze (vier Tore bei fünf Einsätzen) ist, gab sein Comeback. Doch auch mit "Fülle" vorne drin kamen die Gastgeber nicht über Ansätze hinaus. In dieser Verfassung ist Werder ein Kandidat für den Abstieg.
