Aufholjagd gelingt nicht: Werder Bremen unterliegt Dortmund

Stand: 09.03.2024 21:27 Uhr

Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat am Samstagabend die fünfte Heimniederlage der Saison kassiert. Gegen Borussia Dortmund unterlagen die Grün-Weißen mit 1:2 (0:2). Der BVB spielte wegen einer Roten Karte für Marcel Sabitzer eine Hälfte lang in Unterzahl.

von Christian Görtzen

Für Werder war es die dritte sieglose Partie in Folge - eine Europapokal-Teilnahme ist somit erst einmal kein Thema mehr. Bremens Torschütze Justin Njinmah bestritt aber, dass in den vergangenen Wochen im Team zu viel über dieses hohe Ziel nachgedacht worden sei. "Nee, weil wir das alles auch ganz realistisch einschätzen können. Aber natürlich ist das heute auch ein Dämpfer, ganz klar", sagte der Angreifer im Interview mit dem NDR.

"Wir haben mit zu wenig Mut gespielt." Werder-Torschütze Justin Njinmah

Werder steht mit 30 Punkten "nur" im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Als Gründe für die Niederlage gegen lange Zeit dezimierte Westfalen nannte Njinmah fehlende Effizienz, zu schwache Offensivaktionen nach Ballgewinnen, Unkonzentriertheiten und fehlenden Mut.

Verabschiedung für Ex-Werder-Stürmer Füllkrug

Bevor der Ball rollte, gab es zunächst einmal Blumen für einen verdienten ehemaligen Werder-Profi: Niclas Füllkrug, der Ende August 2023 zum BVB gewechselt war, erhielt von seinem Ex-Club noch eine offizielle Verabschiedung. Der Nationalspieler sprach nach der Partie im Interview mit dem NDR von "einem schönen Tag, abgerundet durch einen Sieg. Ich habe viele alte Freunde und Bekannte getroffen, auch die Fans, bei denen ich noch einmal kurz 'Danke' sagen konnte. Das hat mich sehr gefreut", sagte Füllkrug, der auch zugab: "Ich bin schon noch Werder-Fan - natürlich!"

Bremens Justin Njinmah (r.) und Dortmunds Nico Schlotterbeck kämpfen um den Ball. © IMAGO / MIS
AUDIO: Werder-Torschütze Njinmah: "Wir haben mit zu wenig Mut gespielt" (2 Min)

Werder schnell in der Partie drin

Sein ehemaliges Team war durchaus vielversprechend in die Partie des 25. Spieltages gestartet. Die Grün-Weißen standen gut in der Defensive und lauerten vorne auf ihre Chancen. Nach acht Minuten hatten die Werder-Fans einen Torschrei auch schon auf den Lippen, als Marvin Ducksch freistehend vor BVB-Torhüter Gregor Kobel auftauchte. Zum einen aber war der Heber eine leichte Aufgabe für den Schweizer Schlussmann, zum anderen hätte ein Treffer wegen einer Abseitsstellung ohnehin nicht gezählt. Auch Mitchell Weiser scheiterte bald darauf an Kobel (15.).

Malen und Sancho schocken Werder

Konsequenter agierten wenig später die Borussen vor dem Tor - in Person von Donyell Malen. Nachdem Werder-Keeper Michael Zetterer einen Schuss von Julian Brandt nur unzureichend abgewehrt hatte, war der Niederländer sofort zur Stelle. Er ließ zunächst Jens Stage ins Leere laufen, indem er den Ball volley mit der Fußspitze zurückzog, und sofort danach setzte er zu einem Seitfallzieher an, den er unter Bedrängnis mit einem Schuss ins Tor krönte - Werder lag mit 0:1 hinten (21.).

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Und nach 38 Minuten mit 0:2. Entstanden war es wie folgt: Jadon Sancho düpierte dadurch, dass er den Ball schnell mit der Sohle mitnahm, zunächst seinen Gegenspieler Julian Malatini, und dann überwand er Zetterer mit einem Schuss ins kurze Eck. Die Bremer Defensive sah in dieser Szene ganz schwach aus.

Rote Karte für BVB-Profi Sabitzer

Als sich viele im Weserstadion in Gedanken schon in der Pause wähnten, wurde es auf dem Rasen noch einmal turbulent. Marcel Sabitzer trat Weiser gegen die Achillessehne. Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) zeigte dem BVB-Profi die Rote Karte, welche der Österreicher mit einem Kopfnicken entgegennahm. Würde nach der Pause, gegen dezimierte Gäste, für Werder doch noch etwas gehen?

Nach der ersten Viertelstunde des zweiten Durchganges ließ sich sagen: Es deutete nicht allzu viel darauf hin, dass die Grün-Weißen zumindest noch einen Punkt würden einheimsen können. Es fehlte in der Offensive an Ideen und an Tempo in den Aktionen. Nach einem Missverständnis gab es von den Rängen schon erste Pfiffe.

Njinmah bringt Werder auf 1:2 heran

Bald darauf schallte den Gastgebern lautstarker Jubel entgegen. Nach einer unglücklichen Grätsche von Mats Hummels war Bremens Romano Schmid plötzlich allein durch. Der Österreicher hätte selbst abschließen können, doch er passte quer zu Njinmah, der dann nur noch zum 1:2 einschieben musste (70.). Für den 23 Jahre alten gebürtigen Hamburger war es der sechste Saisontreffer. Zetterer sorgte nur wenig später dafür, dass Karim Adeyemi nicht wieder den alten Abstand herstellte (72.).

Nur: So sehr sich die Norddeutschen in der Schlussphase mühten, für die ganz große Torgefahr sorgten sie nicht mehr. Weiser (79.) und Leonardo Bittencourt hatten zumindest ordentliche Gelegenheiten. In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte Ducksch einen Freistoß aus sehr guter Position in die Mauer. Mehr kam nicht gegen die Dortmunder, bei denen Füllkrug nach 65 Minuten ausgewechselt wurde.

25.Spieltag, 09.03.2024 18:30 Uhr

Werder Bremen

1

Bor. Dortmund

2

Tore:

  • 0:1 Malen (21.)
  • 0:2 Sancho (38.)
  • 1:2 Njinmah (70.)

Werder Bremen: Zetterer - Malatini (65. Veljkovic), N. Stark (83. Alvero), A. Jung - Weiser, Lynen, Agu (79. Bittencourt) - R. Schmid (84. Woltemade), Stage (65. Kownacki) - Ducksch, Njinmah
Bor. Dortmund: Kobel - Ryerson, Süle, N. Schlotterbeck, Maatsen (84. Bensebaini) - Can - Sabitzer, Brandt (65. Adeyemi) - Malen (46. Hummels), Sancho (74. F. Nmecha) - Füllkrug (65. Özcan)
Zuschauer: 42100 (ausverkauft)

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Sportclub | 10.03.2024 | 22:50 Uhr

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