Hecking: Zurück in der Wahlheimat
Kurz vor Weihnachten 2012 gelang dem VfL Wolfsburg zum wiederholten Male ein Überraschungs-Coup: Nachdem die Niedersachsen einige Wochen zuvor Sportchef Klaus Allofs von Werder Bremen losgeeist hatten, lockte dieser nun in Dieter Hecking einen Trainer in die Autostadt, der ebenfalls noch bei einem Ligakonkurrenten unter Vertrag stand. Hecking zögerte nicht lange, löste dank einer Ausstiegsklausel seinen Kontrakt beim 1. FC Nürnberg auf und ergriff die Chance, wieder in der Nähe seiner bei Hannover lebenden Familie zu arbeiten.
Aufstiege mit Lübeck und Aachen
Der gebürtige Westfale hatte sich nach seiner Spielerkarriere einen Namen gemacht als Trainer, der nicht vor schwierigen Aufgaben zurückschreckt und die von ihm betreuten Teams beständig weiterentwickelt. Hecking führte den VfB Lübeck 2002 in die Zweite Liga, schaffte dort den Klassenerhalt und stand mit den Schleswig-Holsteinern 2004 im Halbfinale des DFB-Pokals. Bei seiner nächsten Station Alemannia Aachen sorgte Hecking im UEFA-Cup für Aufsehen, als der Zweitligist das Achtelfinale des Wettbewerbs nur knapp verpasste. In Heckings Amtszeit fiel außerdem der Bundesliga-Aufstieg der Alemannia im Jahr 2006.
Stabilität in Hannover und Nürnberg
Aus persönlichen Gründen wechselte Hecking am dritten Spieltag der Saison 2006/2007 zum Ligakonkurrenten Hannover 96. Er führte die Niedersachsen aus der Abstiegszone in die Nähe der UEFA-Cup-Plätze und hielt den Club auch in den folgenden zwei Jahren im sicheren Liga-Mittelfeld. Nach 101 Partien an der Seitenlinie trat Hecking nach dem zweiten Spieltag 2009/2010 von seinem Amt zurück und übernahm im Dezember 2009 den abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg. Der Klassenerhalt mit den Franken gelang in der Relegation, die Folgesaison beendete der "Club" auf Rang sechs - die beste Platzierung seit 1988.
Erfolge trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Bemerkensweit bei Heckings Arbeit in Nürnberg war die Tatsache, dass er Abgänge von Schlüsselspielern kompensieren konnte und zehn unter 23-Jährigen zum Ligadebüt verhalf. Auch 2011/2012 widerlegte der Trainer alle Skeptiker und belegte mit seinem Team einen sicheren Mittelfeldplatz. Diese Fähigkeit, auch unter schwierigen Rahmenbedigungen viel zu erreichen, bewog den VfL Wolfsburg, Hecking zu verpflichten. Die Niedersachsen statteten ihn mit einem Vertrag bis 2016 aus.
