Hockeypielerinnen des UHC feiern Finaleinzug © IMAGO Foto: Tischler

Hockey Final Four: "Ein letztes Mal - versprochen"

Stand: 02.06.2023 14:51 Uhr

Vier Hamburger Hockey-Teams kämpfen beim Final Four in Mannheim um den deutschen Meistertitel. Bei den Frauen gilt der Club an der Alster als Titelanwärter. Der UHC schlägt mit zwei Teams auf, während der HTHC sich zur Endrunde mit einem Routinier verstärkt, der schon Tschüs gesagt hatte.

von Christina Schröder

Loslassen fällt HTHC-Trainer Christoph Bechmann und Rekordnationalspieler Tobias Hauke nicht wirklich leicht. Eigentlich war die Abschiedstournee der Hockey-Ikone Hauke mit dem deutschen Meistertitel in der Halle Anfang des Jahres beendet. Eigentlich. Jetzt steht er beim Halbfinale am Sonnabend um 16.15 Uhr gegen den amtierenden Meister Rot-Weiss Köln doch wieder mit auf dem Platz.

Rücktritt vom Rücktritt: Hauke bei Final Four dabei

"Bechi hat mich angerufen und gefragt, ob ich nochmal bereit bin, zu helfen", sagt Hauke, der sein Wort gegeben hatte, bis zum Saisonende zur Verfügung zu stehen. "Ich bin dann abends zum Training gegangen, um zu schauen, ob das überhaupt noch Sinn macht. Dann bin ich nicht mehr rausgekommen aus der Nummer."

Zum Viertelfinale gegen den Hamburger Polo Club klopfte der langjährige Coach des Harvestehude THC wieder bei seinem Routinier an - sie wollen es noch einmal versuchen: deutscher Meister zu werden. Danach soll aber wirklich Schluss sein. Auch für Bechmann wird es wohl die letzte Endrunde sein.

"Ein letztes Mal - versprochen." Tobias Hauke vom Harvestehuder THC

Die Hamburger gehen gegen das mit Nationalspielern gespickte Kölner Team nicht als Favorit ins Rennen. Allerdings ist mit dem HTHC aufgrund seiner geschlossenen Mannschaftsleistung immer zu rechnen. Die Partie ist die Neuauflage des Halbfinals der vergangenen Saison, damals hatte der HTHC das Nachsehen gegen den anschließenden deutschen Meister aus Köln.

UHC-Teams erstmals seit 2019 beim Final Four

Unterdessen ist es für die Männer vom Uhlenhorster HC die erste Endrunde seit 2019. Das junge Team von Trainer Benedikt Schmidt-Busse spielte eine starke Saison, wurde Tabellenvierter im regulären Spielbetrieb.

Trotzdem ist die Mannschaft um Weltmeister Hannes Müller im zweiten Halbfinale ab 18.30 Uhr der Underdog gegen den Mannheimer HC. Der Gastgeber hat die Hauptrunde als punktstärkstes Team abgeschlossen und kann vor allem durch Weltmeister und Strafeckenspezialist Gonzalo Peillat gefährlich werden.

UHC-Frauen werfen amtierenden Meister aus dem Rennen

Die Frauen des UHC treffen um 11.45 Uhr im Halbfinale ebenfalls auf den MHC. Den Hamburgerinnen war im Viertelfinale der große Coup gelungen: Das Team besiegte überraschend den amtierenden Meister Düsseldorfer HC in der Best-of-Three-Serie. Für das Team um die Nationalspielerinnen Amelie Wortmann und Lena Micheel ist es wie bei den Männern das erste Halbfinale seit vier Jahren.

Mit den Karriereenden von Nationalspielerinnen wie Janne Müller-Wieland, Jana Teschke und Marie Mävers, die innerhalb von sechs Jahren vier Meistertitel feierten, kam der Umbruch und das Team musste sich neu orientieren. Nun ist der erste Schritt gemacht, doch im Halbfinale wartet die nächste große Aufgabe: Die Gegnerinnen vom MHC sind in der Saison bisher ungeschlagen und gelten als Favorit auf den Titel - gemeinsam mit dem Club an der Alster.

Alster mit Titelambitionen

Auf dem Papier ist der Verein vom Rothenbaum haushoher Favorit. Der CadA reist mit sieben Nationalspielerinnen nach Baden-Württemberg und legte nach einer holprigen Hinrunde mit viel Verletzungspech eine starke Rückrunde mit vier Siegen aus fünf Spielen hin. In den vergangenen Jahren hatte der Club an der Alster zweimal den Finaleinzug gegen den späteren Sieger Düsseldorf verpasst. Der jüngste Titel liegt mittlerweile vier Jahre zurück.

"Haben mega Bock, mal wieder ein Finale zu spielen." Anne Schröder vom Club an der Alster

Gegen Rot-Weiss Köln kämpft das Team in der ersten Saison ihres niederländischen Trainers Staan Huijsmann ab 14 Uhr um das Endspielticket. "Köln kommt über Kampf und Teamgeist", sagt Nationalspielerin Anne Schröder. "Aber wir haben eine hohe individuelle Klasse und haben insbesondere in der Rückrunde den Fokus aufs Verteidigen gelegt, was bei uns in der Truppe sonst manchmal gern verloren geht." Das sei der Unterschied zu den letzten Jahren und auch, warum es dieses Jahr wieder mit einem Titel klappen könnte.

Sonnabend, 4.6. - Halbfinal-Spiele Damen
UhrzeitBegegnungen
11.45 UhrMannheimer HC -- UHC Hamburg 
14 UhrClub an der Alster -- Rot-Weiss Köln
Sonnabend, 4.6. - Halbfinal-Spiele Herren
UhrzeitBegegnungen
16.15 UhrRot-Weiss Köln – Harvestehuder THC 
18.30 UhrMannheimer HC -- UHC Hamburg 
Sonntag, 5.6. - Endspiele
UhrzeitBegegnungen
11.30 UhrEndspiel Damen
16.15 UhrEndspiel Herren

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 03.06.2023 | 23:03 Uhr

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