VIDEO: Zwetschgen und Pflaumen: Gesund und gut für die Verdauung (7 Min)

Zwetschgen und Pflaumen: Steinfrüchte mit feinem Unterschied

Stand: 27.08.2024 13:43 Uhr

Im Spätsommer sind Pflaumen und Zwetschgen reif. Was sind die Unterschiede? Wie lange halten sie bei richtiger Lagerung? Wie erkennt man Frische beim Einkauf? Tipps für die Zubereitung sowie Rezepte.

Als Kuchenbelag sorgen sie für ein kulinarisches Highlight im Spätsommer und frühen Herbst: Zwetschgen und Pflaumen. Wegen des geringeren Wassergehalts sind Zwetschgen etwas besser zum Backen geeignet. Auch als Mus, Kompott oder Chutney sind die Früchte mit ihrem süß-säuerlichen Aroma ein Genuss.

Pflaumen und Zwetschgen: Der feine Unterschied

Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaumen, sie unterscheiden sich aber sowohl äußerlich als auch geschmacklich voneinander.

  • Pflaumen: Die Früchte sind meist größer als bei der verwandten Zwetschge. Pflaumen weisen eine deutliche Furche auf, sie haben ein weiches, süß-saftiges Fruchtfleisch, das sich in runder bis ovaler Form um den schlecht lösbaren Stein bildet. Die verschiedenen Pflaumensorten haben ein großes Farbspektrum: Es gibt rote, gelbe, blaue, lila, grüne und schwarze Früchte. Auch die gelblich-rötlichen Mirabellen zählen zu den Pflaumen.
  • Zwetschgen: Die Früchte haben eher eine längliche Form und keine ausgeprägte Furchung, sie sind kleiner als Pflaumen. Das gelbe Fruchtfleisch ist säuerlicher und weniger wasserhaltig als bei Pflaumen, es löst sich leicht vom Kern und wird von einer dunklen, bläulich-lila gefärbten Haut umschlossen.

Gute Qualität beim Einkaufen erkennen

Eine aufgeschnittene und mehrere ganze Pflaumen auf einem Stück Holz. © imago images Foto: Westend61
Nur ausgereifte, nicht zu feste Früchte schmecken richtig gut.

Frühe Zwetschgen- und Pflaumensorten sind bereits ab Juli reif, späte Sorten bis in den Herbst im Handel erhältlich. Da weder Pflaumen noch Zwetschgen nachreifen, sollte man immer zu ausgereiften, nicht zu festen Früchten greifen. Allerdings sollte die Haut bei Druck nicht zu stark nachgeben. Die Früchte sollten zudem weder Druckstellen noch Flecken aufweisen.

Weißlicher Duftfilm weist auf Frische hin

Der weißliche Belag - auch Duftfilm genannt - bildet sich durch Kondenswasser noch am Baum und schützt die Frucht vor dem Austrocknen. Er ist auch ein Indiz für Frische, denn bei längerer Lagerung reduziert sich der Film. Vor dem Verarbeiten sollte man ihn aber mit Wasser entfernen, da er durch Verunreinigungen aus der Luft belastet sein kann.

Zubereitung: Früchte entsteinen und richtig verarbeiten

Zum Verarbeiten die Früchte zunächst gut abwaschen und entsteinen. Zwetschgen und Pflaumen schmecken zwar auch roh, entfalten ihr Aroma aber besonders gut im gegarten Zustand. Tipps zur Verarbeitung und Rezepte:

  • Kuchen: Klassischer Zwetschgenkuchen kommt von Blech und besteht aus Hefeteig. Damit der Kuchen nicht matschig wird, die Früchte mit der Schale nach unten auf den Teig legen und nicht zusätzlich zuckern. Auch ein einfacher Rühr- oder Quark-Öl-Teig eignet sich als Grundlage.
  • Kompott: Die Früchte einfach mit etwas Wasser, Orangen- oder Zitronenschale sowie Zimt und Zucker aufkochen. Wer mag, gibt noch etwas Wein dazu. Pflaumenkompott passt hervorragend zu Grieß, Milchreis oder Vanilleeis.
  • Mus: Die halbierten Früchte mit Zucker, Zimt und etwas Essig mischen und in einer feuerfesten Form zunächst etwas stehen lassen, damit sie Saft ziehen. Dann drei bis vier Stunden im Ofen garen. Anschließend die Früchte zerstampfen oder pürieren. Alternativ das Mus im Topf auf dem Herd bei sehr kleiner Flamme köcheln lassen.
  • Chutney: Die pikante Marmelade lässt sich gut mit Roastbeef oder Wildgerichten kombinieren. Hierzu die Früchte mit etwas Ingwer sowie Schalotten andünsten, Zucker hinzufügen und karamellisieren lassen, guten Essig und nach Geschmack etwas Rot- oder Portwein hinzufügen und einkochen.

Rezepte
Zwetschgen-Mus in einem Einmachglas. © fotolia Foto: juefraphoto

Zwetschgen-Mus

Das Mus mit Zimt, Vanille und Honig ist einfach herzustellen und passt sehr gut zu Eis, Quark oder Joghurt. Rezept

Pflaumenaufstrich geschmiert auf Broten.

Pikanter Pflaumenaufstrich

In den Aufstrich kommen neben Pflaumen noch Gewürze, Fenchel und Tomaten. Er schmeckt zu Käse, Fisch oder Gegrilltem. Rezept

Armer Ritter mit gebackenen Pflaumen auf einem Teller serviert. © NDR Foto: Claudia Timmann

Arme Ritter mit gebackenen Pflaumen

Die süßen, knusprig gebackenen Brotscheiben sind nicht nur lecker, sondern auch gut zur Resteverwertung. Rezept

Mohnküchlein mit Pflaumensoße angerichtet auf einem Brett. © NDR Foto: Claudia Timmann

Mohnküchlein mit Zwetschgenmus

Statt mit Mehl werden die kleinen Pancakes mit gemahlenen Mandeln zubereitet und mit dem Mus sowie Joghurt serviert. Rezept

Zwetschgen und Pflaumen richtig lagern und einfrieren

Generell lassen sich Zwetschgen und Pflaumen nur begrenzt lagern. Je nach Sorte halten sie im Gemüsefach des Kühlschranks maximal eine Woche. Hierzu am besten in einen verschlossenen Behälter füllen oder in ein feuchtes Tuch einschlagen. Die Früchte lassen sich auch sehr gut einfrieren. Dazu entsteinen und gut verschlossen, etwa in Tiefkühlbeuteln, ins Gefrierfach legen. Dort halten sie etwa ein Jahr. Tipp: Die Früchte auf einem Kunststofftablett oder einem Teller einfrieren und erst anschließend verpacken. So frieren sie nicht zusammen und lassen sich später einzeln oder portionsweise entnehmen.

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