Manze dirigierte Bruckners Sinfonie Nr. 8
Ein spannender Konzertabend im Großen Sendesaal in Hannover: Bruckners monumentale Sinfonie Nr. 8 mit der NDR Radiophilharmonie unter Chefdirigent Manze.
Andrew Manzes Interpretationen der Sinfonien Bruckners faszinieren und lassen aufhorchen. Das hat sich in den vergangenen Spielzeiten bereits bei verschiedenen Bruckner-Aufführungen gezeigt. Nun nahm sich Manze mit der NDR Radiophilharmonie die abendfüllende Achte vor - und damit einen besonderen Meilenstein der Sinfonik.
Bruckners Achte: opulent und berührend
Bruckners Achte gilt zwar als Meilenstein in der Geschichte der Sinfonie, doch war sie zunächst ein Stein des Anstoßes: Die 1. Fassung von 1887 erntete harsche Kritik. Der Dirigent Hermann Levi, von dem sich Bruckner eigentlich die Uraufführung des Werkes erhofft hatte, schrieb: "Ich bin geneigt anzunehmen, dass in den letzten Jahren der Isolierung und des fortwährenden Kampfes mit der Welt Ihr Sinn für Schönheit und Ebenmaß und Wohlklang sich einigermaßen getrübt habe." Das saß und der tief getroffene Bruckner machte sich sogleich an eine Umarbeitung.
Geglückter zweiter Versuch
Erst in ihrer 2. Fassung von 1890 erlebte die Achte eine umjubelte Uraufführung. Die Spieldauer des Werkes von 80 Minuten war damals ein Novum. Bis heute ist jede Aufführung dieser imposanten und vielschichtigen Sinfonie für Orchester wie Zuhörer*innen zutiefst berührend und herausfordernd zugleich.
"In unserer modernen Welt sind wir ständig und unmittelbar von Informationen umgeben: Social Media, wir alle haben Smartphones. Bruckners Musik ist etwas anderes, sie erfordert Geduld, eine meditative Annäherung an die Welt - aber gerade deswegen brauchen wir sie, mehr denn je." Andrew Manze
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