Dirigent Marc Albrecht © NDR Foto: Marco Borggreve

Unterwegs: Mit Marc Albrecht und Dejan Lazić in Lübeck

Stand: 26.04.2023 13:00 Uhr

In Lübeck gastierte die NDR Radiophilharmonie mit französischer Musik und Brahms. Am Pult steht Marc Albrecht.

Bei diesem Konzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle stand Marc Albrecht am Pult der NDR Radiophilharmonie. Er zählt zu den spannendsten Dirigenten der aktuellen internationalen Opern- und Konzertszene. In den vergangenen Jahren war er Musikdirektor des Orchestre Philharmonique de Strasbourg und ab 2011 Chefdirigent der Nederlandse Opera. Er dirigierte Orchester wie die Berliner Philharmoniker und das Concertgebouworkest und war bei den Salzburger sowie bei den Bayreuther Festspielen zu Gast. Für diesen Konzertabend hatte Marc Albrecht ein Programm mit Werken von Ravel und Brahms ausgesucht. Als Solist war ein besonders inspirierender Pianist zu erleben: Dejan Lazić.

Fr, 21.04.2023 | 19.30 Uhr 
Lübeck | Musik- und Kongresshalle (Willy-Brandt-Allee 10)
 
Marc Albrecht Dirigent 
Dejan Lazić Pianist
NDR Radiophilharmonie
 
Maurice Ravel
Le Tombeau de Couperin
Klavierkonzert G-Dur
Johannes Brahms
Klavierquartett g-Moll op. 25 (für großes Orchester gesetzt von Arnold Schönberg)

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Das Programmheft zum Konzert mit Albrecht und Lazic in Lübeck in der Saison 2022/23 © NDR

Mit Marc Albrecht und Dejan Lazić in Lübeck

Programmheft (PDF) zum Sinfoniekonzert mit Werken von Brahms und Ravel am 21. April 2023 in der MuK. Download (4 MB)

"Le Tombeau de Couperin" - eine Trauermusik mit viel Esprit

Als "Tombeau" bezeichneten französische Komponisten des Barock eine Trauermusik für einen verstorbenen Kollegen. Seinem Landsmann François Couperin widmete einige Jahrhunderte später Maurice Ravel mit seinem "Tombeau de Couperin" eine durchaus vital tönende Suite. In Ravel-typischer Manier wird hier virtuos-spielerisch mit barocken Formen experimentiert. Ab 1914 komponierte Ravel dieses ursprünglich für Klavier konzipierte Stück, das dann letztendlich doch auch zu einem Symbol der gegenwärtigen Trauer wurde: Ravel widmete die einzelnen Sätze den Soldaten aus seinem Freundeskreis, die im 1. Weltkrieg fielen.

Pralle Lebensfreunde: Ravels G-Dur-Klavierkonzert

Ravels 1929 komponiertes G-Dur-Klavierkonzert ist im besten Sinne unterhaltsam - "fröhlich und brillant", so Ravel selbst. Zu Beginn ein lauter Peitschenknall und auf geht’s ins pralle musikalische Leben. Es klingt viel Jazz an, den Ravel zuvor auf einer Amerikareise kennengelernt hatte, und ebenso Melodien aus der baskischen und spanischen Volksmusik. Der zweite Satz ist ein Kontrastprogramm dazu: Er entwickelt sich aus einer lyrischen Melodie, die bewusst an Mozarts Klarinettenquintett erinnert, "das schönste Stück, das er geschrieben hat", meinte Ravel. Das Finale wiederum hält einen Ritt durch die Zirkusmanege bereit: aufregend, rasant und schrill. Genau das richtige Werk für den kroatischen Pianisten Dejan Lazić, der - so die Fachpresse - mit "fantastischer Klangkultur, Virtuosität und Ausdruckskraft" international begeistert. Der OPUS-Klassik-Preisträger ist übrigens selbst auch ein erfolgreicher Komponist und Arrangeur.

Brahms' Klavierquartett in sinfonische Form gebracht

Brahms’ "Fünfte Sinfonie" hat Arnold Schönberg augenzwinkernd die Orchesterfassung genannt, die er 1937 vom g-Moll-Klavierquartett erstellte: Eine brahmssche "Fünfte", entwickelt aus einem Kammermusikwerk, das der in Sachen Sinfonik heftig selbstzweifelnde und beethovenbeschwerte junge Brahms komponierte, lange bevor er die erste seiner vier Sinfonien fertiggestellt hatte. "Streng im Stil von Brahms bleiben und nicht weiter zu gehen, als er selbst gegangen wäre", das war Schönbergs hörbare Maxime, als er diesem bereits sehr ausgereiften brahmsschen Klavierquartett ein sinfonisches Klangdesign maßschneiderte.

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