Mit Gabel und Piemontesi in Braunschweig
Auch in Braunschweig druften Sie sich auf einen bezaubernden Abend mit der NDR Radiophilharmonie unter Leitung von Fabien Gabel und Francesco Piemontesi am Klavier freuen.
Mit Werken von Berlioz, Schumann und Ravel wurde es poetisch und märchenhaft. Und das französische Flair, das diesen Abend umwehte, war ganz authentisch: Am Pult stand der in Paris geborene Dirigent Fabien Gabel, der sein mit Spannung erwartetes Debüt bei der NDR Radiophilharmonie gab. Als Solist in Schumanns Klavierkonzert: der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi.
Auftakt mit Berlioz und Shakespeare
Hector Berlioz, innovativer Wegbereiter der französischen Romantik, liebte Shakespeare und ließ sich durch dessen Werke inspirieren. Dieser selbstbewusste bis exzentrische Komponist war sich sicher, dass Shakespeare auch ihn und seine Musik geliebt hätte. Berlioz‘ 1862 fertiggestellte letzte Oper "Béatrice und Bénédict" basiert auf Shakespeares "Viel Lärm um nichts". Die Ouvertüre zu dieser launigen wie hintersinnigen Opéra-comique erklang zu Beginn dieses Konzertabends.
Schumanns einzigartiges Klavierkonzert
Poetisches erstrahlt aus jeder Komposition des großen Romantikers Robert Schumann. Auch aus seinem einzigen Klavierkonzert, das er 1841 bezeichnenderweise aus einem ursprünglich als "Phantasie für Klavier und Orchester" konzipierten einsätzigen Werk entwickelte. Schumanns Frau Clara spielte die Uraufführung und war begeistert: "Das Clavier ist auf das feinste mit dem Orchester verwebt ˗ man kann sich das Eine nicht denken ohne das Andere." Das wird den Gatten sehr gefreut haben, meinte er doch noch 1839: "Und so müssen wir getrost den Genius abwarten, der uns in neuer glänzender Weise zeigt, wie das Orchester mit dem Clavier zu verbinden sei." In seinem Klavierkonzert war ihm dies nun selbst gelungen.
Ravels klangschillernde Märchenwelt
In eine facettenreich schillernde Märchenwelt entführte zum Ende dieses Konzertabends auch Maurice Ravel. Seine Komposition "Ma Mère l’Oye" kreist um "Dornröschen", "Der kleine Däumling", "Die Kaiserin von den Pagoden" und "Die Schöne und das Biest". Für jede dieser Geschichten, die er Charles Perraults Märchensammlung "Meine Mutter, die Gans" ("Ma Mère l’Oye") entnahm, schuf Ravel eine eigene filigrane Klangsprache. Ursprünglich hatte er "Ma Mère l’Oye" als vierhändiges Klavierstück für die Kinder von Freuden komponiert. Die für Kinder allerdings recht anspruchsvolle Komposition erweiterte Ravel dann später zu einem Orchester- und Ballettwerk.
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