Blaue Stunde: Tempo
Die finale Blaue Stunde im Sommer 2023 macht ordentlich Tempo, mit Kompositionen des Ungarn Béla Bartók und des Griechen Iannis Xenakis.
Ein typischer Bartók
Schon bei der Komposition seines Streichquartetts Nr. 5 im Jahr 1935 war Bartók äußerst schnell - innerhalb von vier Wochen war es fertig. Er schrieb es in den USA als Auftragswerk für eine amerikanische Mäzenin. Bartók-typisch ist das Stück gespickt mit lebhaften und komplizierten Rhythmen. Und natürlich fehlen auch die folkloristischen Farbtöne nicht. Im dritten Satz etwa, einem "Scherzo alla bulgarese", trifft asymmetrische Rhythmik auf schlichte volksliedhafte Melodik.
Wild getanzt: "Dhipli Zyia"
Das Duo "Dhipli Zyia" komponierte Iannis Xenakis 1952. In dieser frühen Schaffensphase orientierte er sich hörbar an Bartók, samt folkloristischem Einschlag, allerdings hier der griechischen Art: "Zyia" ist ein griechischer Paartanz. In diesem teils halsbrecherisch schnellen Stück tanzen Violine und Cello mit- und gegeneinander. Es wird gehüpft und gehinkt, mal lustig und überschäumend, mal sentimental bis melancholisch - aber stets mit voller Leidenschaft.
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