Bach, Händel und Haydn mit Michael Hofstetter als Dirigent
Dirigentenwechsel: Michael Hofstetter ist für Richard Egarr eingesprungen. Das Programm blieb weitestgehend bestehen.
Kurzfristig musste der ursprünglich eingeplante Dirigent Richard Egarr absagen; stattdessen hat Michael Hofstetter die NDR Radiophilharmonie am Freitag, 24. Juni, geleitet. Hofstetter ist eine der führenden Künstlerpersönlichkeiten im Bereich der Alten Musik und seit der Spielzeit 2021/22 Künstlerischer Leiter des Tölzer Knabenchores.
Das Programm war eine Gegenüberstellung der Giganten Bach und Händel - also echte Highlights des Barockrepertoires. Zudem machte kein Geringerer als Joseph Haydn den Auftakt. Denn er wurde unmittelbar nach Händel und Bach zur prägenden Komponistenpersönlichkeit der Klassik.
Haydns "Trauer-Sinfonie" - ein Werk voller Lebenskraft
Haydns energische Sinfonie Nr. 44 ist spürbar im Geiste des "Sturm und Drang" komponiert. Da passt der berühmte Beiname "Trauer-Sinfonie" eigentlich nicht - und er stammt auch nicht von Haydn selbst. Der soll lediglich geäußert haben, dass er sich den Adagio-Satz dieser Sinfonie als Musikstück zu seiner Beerdigung wünsche. Zum Glück lebte Haydn nach der Entstehung dieser Sinfonie noch 37 Jahre lang und brachte eine Vielzahl weiterer bahnbrechender Werke hervor.
Bachs berühmte "Brandenburgische Konzerte"
Häufig erlangen Werke bekannter Komponisten durch griffige Beinamen noch einmal mehr an Berühmtheit. Mit Bachs "Brandenburgischen Konzerten" verbinden wir sofort bestimmte Klänge, Bilder oder Stimmungen. Aber wie bei Haydns "Trauer-Sinfonie" stammt der Titel der Sammlung gar nicht vom Komponisten selbst. Er verweist lediglich auf den Widmungsträger, Markgraf Christian von Brandenburg. Komponiert wurden die sechs "Konzerte für mehrere Instrumente", wie es bei Bach nüchtern heißt, in Weimar und Köthen. Dabei hatte er ganz konkrete Solisten im Blick. Das Konzert Nr. 2 entstand für die reizvolle Kombination von vier hohen Instrumenten als Solisten: Trompete, Oboe, Flöte und Violine.
Händel-Highlights
Ähnliche Popularität wie die "Brandenburgischen Konzerte" genießt auch Händels "Wassermusik". Hier zumindest liegt die Bezeichnung nahe, denn die insgesamt drei Orchestersuiten waren für eine Freiluftaufführung auf der Themse bestimmt. Der frischgebackene englische König George I., vormals Kurfürst von Hannover, verwöhnte damit sich und seine illustren Gäste. Auch die Einleitung zum Dritten Akt des Oratoriums "Solomon" zählt zu den großen Händel-Hits - erst recht seit sie vom Dirigenten Thomas Beecham zum "Einzug der Königin von Saba" geadelt wurde.
Programmänderung
Anders als ursprünglich geplant entfällt das Orgelkonzert von Georg Friedrich Händel.
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