Alan Gilbert in Lübeck
Im zweiten Konzert mit Alan Gilbert vor seiner Asien-Tournee mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester war Johannes Brahms' epochale Vierte Sinfonie zu hören. Werke von Wagner und Brahms komplettierten das Konzertprogramm in Lübeck.
Brahms' Vierte ist wohl das Werk, in dem sich die Hamburger Musiker mehr als irgendwo sonst zu Hause fühlen. "Die Vierte ist eine Art Kulminationspunkt in Brahms' Schaffen, in faszinierender Weise emotional unglaublich intensiv und zugleich intellektuell so rigoros komponiert", schwärmt auch Gilbert.
Mahlers Zehnte: Düstere Vorahnungen
Dazu spielte das Orchester neben Wagners klangerforschendem "Lohengrin"-Vorspiel unter seinem künftigen Chef- und begnadeten Mahler-Dirigenten Alan Gilbert auch das Adagio aus der unvollendeten Zehnten des großen sinfonischen Visionärs.
Mahler schrieb es im letzten Sommer seines Lebens, und es scheint, als drücke der berühmt gewordene Neuntonakkord auf dem Höhepunkt des Satzes nicht nur den Schmerz über den Ausbruch seiner Ehekrise, sondern auch die Vorahnung kommender katastrophaler Entwicklungen des Weltgeschehens aus.
