Ein Schweinswal liegt auf Molesteinen in Wihelmshaven. © Florian Carius / NABU Foto: Florian Carius / NABU
Ein Schweinswal liegt auf Molesteinen in Wihelmshaven. © Florian Carius / NABU Foto: Florian Carius / NABU
Ein Schweinswal liegt auf Molesteinen in Wihelmshaven. © Florian Carius / NABU Foto: Florian Carius / NABU
AUDIO: BUND fordert schnelles Handeln gegen Aussterben der Schweinswale (1 Min)

Schweinswale bedroht: Naturschützer gegen Stellnetzfischerei

Stand: 21.05.2023 10:22 Uhr

Immer mehr Schweinswale in der Ostsee sind nach Angaben von Naturschutzorganisationen bedroht. Ihre Forderung lautet: Die Stellnetzfischerei sollte beendet oder zumindest eingeschränkt werden.

Zum Internationalen Tag des Ostsee-Schweinswals fordern der BUND, die Deutsche Umwelthilfe sowie "Whale and Dolphin Conservation" in einem gemeinsamen Bericht, dass die Stellnetzfischerei beendet oder zumindest drastisch eingeschränkt wird - vor allem im Verbreitungsgebiet des Schweinswals.

Wenn nicht schnell etwas für den Schutz der Ostsee-Schweinswale getan werde, könne ihr Aussterben nicht mehr aufgehalten werden, warnt die Meeresschutzexpertin beim BUND Schleswig-Holstein, Stefanie Sudhaus.

Population auf 450 Tiere geschrumpft

Schweinswale sind akut vom Aussterben bedroht. In der östlichen Ostsee gibt es nur noch etwa 600 Tiere. © NDR/Heinz Galling
Schweinswale sind akut vom Aussterben bedroht.

Laut wissenschaftlichen Studien leben nur noch etwa 450 Schweinswale in der zentralen Ostsee. Derzeit sterben demnach in dem Gebiet jedes Jahr geschätzt drei bis sieben Schweinswale als Beifang. Durch die Stellnetzfischerei gehe die Zahl der Meeressäuger immer weiter zurück, beklagen die Verbände.

Nicht nur in der Ostsee, auch in der Nordsee gibt es immer weniger Schweinswale. Laut einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover ist allein der Bestand vor Sylt in den vergangenen 17 Jahren um 60 Prozent geschrumpft. Als Gründe werden in der Studie unter anderem Lärm durch den Bau von Windkraftanlagen und die Fischerei genannt.

Sind "Pinger" die Lösung?

Eine technische Lösung für den Schutz des Schweinswals wären sogenannte Pinger. Diese akustischen Warnmelder werden an den Stellnetzen angebracht und halten Schweinswale von den Netzen fern. Das Problem: Die Bundeswehr und die Marine sind Gegner dieser Technik - mit der Begründung, die akustischen Warnsignale würden militärische Aktivitäten stören.

Weitere Informationen
Gewöhnlicher Schweinswal schwimmt in einem Aquarium. © xblickwinkel/McPHOTO/W.xRolfesx

Schutz von Schweinswalen und Enten: Vereinbarung verlängert

Der NABU kritisiert die Maßnahmen als ungeeignet: "Die Vereinbarung hat noch kein einziges Tier nachweislich gerettet." mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 21.05.2023 | 08:00 Uhr

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Eine Auszubildende an einem Krankenbett. © NDR

Warum so viele Pflege-Azubis durchfallen und was dagegen hilft

20 Prozent der Pflege-Azubis schaffen ihre erste Prüfung nicht. Bei der AWO in Preetz wird deshalb individuell gefördert. mehr

Videos