Neues Ausbildungszentrum: So schult die Bundeswehr ihre Flugabwehr

Stand: 14.03.2024 14:28 Uhr

Das neue Ausbildungszentrum der Bundeswehr in Husum ist laut Bundeswehr eines der modernsten in ganz Europa. Jetzt ist es der Öffentlichkeit präsentiert worden - inklusive neuem Namen.

Bis zu 200 Soldatinnen und Soldaten können hier nun pro Jahr ausgebildet werden: Seit Januar steht auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Husum-Schwesing (Kreis Nordfriesland) das neue Ausbildungszentrum Flugabwehrraketen (FlaRak) der Bundeswehr. Nach Angaben der Bundeswehr ist es eines der modernsten Ausbildungseinrichtungen seiner Art in ganz Europa. Am Donnerstagnachmittag wurde es der Öffentlichkeit präsentiert.

Einrichtung auf "Generalleutnant Mende Zentrum" getauft

Vier Jahre hat der Bau der Einrichtung an der Nordseeküste gedauert, rund 23 Millionen Euro wurden investiert. Auch der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, war bei dem Termin in Husum dabei und hob die Bedeutung des Standorts und des neuen Zentrums hervor: "Hier erlernen sich unsere jungen Kameradinnen und Kameraden das Handwerkszeug und erarbeiten sich die Professionalität, die wir im Einsatz brauchen. Hier schlägt das Herz der FlaRak, hier entsteht Zukunft."

Das neue Ausbildungszentrums der Luftwaffe in Husum wird Generalleutnant Mende Zentrum getauft. © NDR Foto: Jochen Dominicus
Seit Januar werden im neuen Generalleutnant Mende Zentrum in Husum Soldatinnen und Soldaten an Flugabwehrraketensystemen ausgebildet.

Benannt wurde das Ausbildungszentrum nach dem 2004 verstorbenen Generalleutnant Bernhard Mende. Er war von 1994 bis 1997 Inspekteur der Luftwaffe und somit bisher der einzige in diesem Amt, der kein Pilot war.

Trainingseinheiten mit Computersimulationen

In unterschiedlichen Lehrgängen verschiedener Waffensysteme der Luftverteidigung sollen die Soldatinnen und Soldaten für den Ernstfall dort geschult werden, so die Bundeswehr. Lange Zeit waren einzelne Teile solcher Aus- und Fortbildungen nur in Texas in den USA möglich. Nun sind in Deutschland erstmals alle Elemente der Ausbildung für die bodengebundene Luftverteidigung in einem Zentrum vereint.

Soldatinnen und Soldaten trainieren im neuen Ausbildungszentrum der Luftwaffe in Husum. © NDR
An Computern können die Soldatinnen und Soldaten verschiedene Bedrohungsszenarien simulieren, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.

"Wir haben eine komplette Vernetzung in diesem Gebäude und können in jedem Szenario simulieren und trainieren, wie wir uns das vorstellen können", sagte Frank Schulz, Kommandeur des Ausbildungszentrums. Die Auszubildenden erhalten somit die Möglichkeit, in über 50 verschiedenen Trainingstypen die Luftabwehrsysteme in verschiedenen Bedrohungsszenarien wetter- und tageszeitunabhängig zu trainieren. Unter anderem wird der Umgang mit dem modernen Flugabwehrraketensystem Patriot geschult.

Ausbildungszentrum auch für Soldaten anderer Länder

Später sollen auch Soldatinnen und Soldaten europäischer Partner in Husum ausgebildet werden. "Wir haben hier ein Experimental-Systemverbund eingerichtet, mit dem es uns auch möglich ist, unterschiedliche Waffensysteme anderer Nationen anzubinden oder zu simulieren", so Schulz.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 14.03.2024 | 19:30 Uhr

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