Stand: 11.08.2012 | 16:23 Uhr | Schleswig-Holstein Magazin
1 | 23 Kaum jemand kennt die Ruinen der Besenhorster Sandberge so gut wie Jochen Meder. Er führt seit Langem Besucher durch das Naturschutzgebiet. Auch er stößt dabei hin und wieder auf Spuren, die er noch nicht kannte. So wie beim Rundgang mit NDR.de auf diesen gemauerten Durchgang.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
2 | 23 Wer auf gut Glück den Wald durchstreift, läuft an den meisten Ruinen vorbei. Die Betonreste sind im Laufe der Jahrzehnte stark begrünt. Hier ist ein eine alte Kohle-Förderanlage zu sehen, die zum Kraftwerk führte.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
3 | 23 Das Kesselhaus ist aus Tarnschutzgründen tief in die Erdwälle hineingebaut worden. Es gehörte zum Kraftwerk, das seit 1941 die Pulverfabrik mit Energie versorgte. Baukosten: 4,5 Millionen Reichsmark. Die 25 Meter hohen Schornsteine waren aus Blech, sodass sie bei Luftalarm teilweise eingezogen werden konnten.
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4 | 23 Die Schornsteine sind nicht mehr erhalten. Aber die Fundamente der Leitungen, mit denen heißer Dampf zu den Produktionsstätten transportiert wurde. Das hügelige Dünen-Gelände war bestens geeignet für die Pulverfabrik. Die Sandberge und Erdwälle dienten als Schutz im Falle von Bränden und Explosionen.
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5 | 23 Ein einziger Hydrant ist in den Besenhorster Sandbergen noch zu finden. Früher standen auf dem Gelände 377 Hydranten und 36 Löschbrunnen. Es gab natürlich auch eine Betriebsfeuerwehr - mit 84 Mann und fünf Fahrzeugen.
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6 | 23 Ab Mitte der 30er-Jahre wurden nach und nach 340 Gebäude in dem Fabriksteil "Birke" errichtet. Eines davon ist das Zwischenpumpwerk, das der Wasserversorgung der Pulverfabrik diente. Die Anlage wurde - wie die allermeisten Gebäude - von den Briten ab 1949 gesprengt.
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7 | 23 In jüngster Zeit haben sich Graffiti-Sprayer in der Ruine verewigt.
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8 | 23 Die Schlange bringt ein wenig Farbe auf den grauen Beton, aus dem alle Gebäude errichtet worden sind.
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9 | 23 Am besten erhalten ist die Werkstatt der Pulverfabrik Düneberg. Sie hat - wie alle Bauten auf dem weitläufigen Gelände - ein bepflanztes Flachdach aus Beton. So sollten die Gebäude aus der Luft schlecht zu erkennen sein.
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10 | 23 In der Werkstatt waren früher eine Dreherei, Schweißerei, Schlosserei und Schmiede untergebracht. Die unteren Wände waren nicht aus Beton, sondern nur dünn gemauert. Im Falle einer Explosion auf dem Gelände drückte die Druckwelle die Wände ein, richtete aber keine großen Schäden an.
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11 | 23 Gleich gegenüber steht die Ruine der Tischlerei. Auch dieses Gebäude hat das typische massive Flachdach.
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12 | 23 "Die Brandstifter sitzen in Bonn" - diese Inschrift stammt noch aus Zeiten, als die Stadt am Rhein Regierungsitz der Bundesrepublik war.
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13 | 23 Für die Löcher in der Decke ist das Technische Hilfswerk verantwortlich. Für ihre Katastrophenschutz-Einsätze üben die THW-Teams in den Ruinen.
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14 | 23 Die Tischlerei (vorne) und die Werkstatt (hinten) sind die einzigen Gebäude, die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht gesprengt worden sind. Vermutlich dienten sie den Briten noch als Lagerhallen.
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15 | 23 Überall an den Wegen sind noch alte Laternenmasten zu sehen. In Kriegszeiten wurde in der Fabrik rund um die Uhr gearbeitet - im Drei-Schichten-Betrieb. Die Wege waren früher gepflastert.
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16 | 23 Dies ist die Ruine der sogenannten Schneckenpresse in den Besenhorster Sandbergen. Die Presse sollte den Walzvorgang durch eine Vorentwässerung der Pulver-Rohmasse verkürzen. Denn während des Krieges stieß die Pulverfabrik immer wieder an ihre Grenzen.
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17 | 23 In diesem Raum stand früher die Schneckenpresse. Oft kam es zu Bränden, wenn ein Fremdkörper in die Walze gelangte. Deshalb waren die Gebäude so gebaut, dass die Arbeiter schnell rauslaufen konnten. Hier wurde auch Pulver bearbeitet, das die Nationalsozialisten für die Entwicklung der Rakete "V1" in Peenemünde benötigten.
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18 | 23 Diese Laterne ist nicht etwa aus Altersschwäche umgefallen. Im März 2004 zerriss eine Sprengstoff-Explosion den Mast. Das Landeskriminalamt zeigte sich besorgt: Hatten etwa Terroristen eine Bombe getestet? Tatsächlich waren es zwei Militaria-Sammler, die ihr TNT ausprobieren wollten.
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19 | 23 In den Besenhorster Sandbergen wurde Anfang der 40er-Jahre ein Raketenprüfstand errichtet. Von dem Turm ist nichts mehr erhalten. Die Briten demontierten die Anlage im Jahr 1948.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
20 | 23 Nur durch bewachte Pforten konnte man früher auf das Fabrikgelände gelangen. Diese Betonpfosten links und rechts des Weges markieren einen Zugang. Das gesamte Gelände der Pulverfabrik war früher durch Zäune gesichert.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
21 | 23 Wo bis heute die größte Düne der Besenhorster Sandberge zu sehen ist, stand bis 1918 ein Schießstand der Pulverfabrik Düneberg.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
22 | 23 Die historischen Aufnahme zeigt den Schießstand. Hier testeten die Arbeiter die Qualität des Pulvers. In der Fabrik wurden immer wieder neue Sorten entwickelt.
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23 | 23 Achtung, Loch im Waldboden! Wer abseits der Wege durch die Besenhorster Sandberge läuft, sollte sich in acht nehmen. Die Ruinen sind längst nicht alle gesichert.
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