Bundesverdienstkreuz für Flüchtlingshelfer und Seenotretter aus SH
Stefan Schmidt engagiert sich seit vielen Jahren für Geflüchtete. Deshalb musste er sich sogar schon fünf Jahre lang vor einem sizilianischen Gericht verantworten. Nun hat er eine der höchsten Auszeichnungen des Bundes erhalten.
Der schleswig-holsteinische Flüchtlingsbeauftragte Stefan Schmidt ist am Dienstag mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) überreichte ihm die Auszeichnung des Bundespräsidenten in Kiel.
Geehrt wurde Schmidt sowohl in seiner Rolle als ehrenamtlicher Berater des schleswig-holsteinischen Landtages in Asyl- und Zuwanderungsfragen, als auch für seinen Einsatz als Kapitän auf einem Seenotrettungsschiff für Geflüchtete im Mittelmeer. "Ich bin dankbar für diese Ehrung, auch weil sie gegen Ende meiner Amtszeit noch einmal den Scheinwerfer auf Geflüchtete und Zugewanderte richtet, die wir gemeinsam mit vielen anderen im Land solidarisch unterstützen wollen", sagte Schmidt.
Als mutmaßlicher Schleuser vor Gericht
Als Kapitän der deutschen "Cap Anamur" rettete Schmidt im Sommer 2004 insgesamt 37 afrikanische Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer. Deshalb musste er sich fünf Jahre lang als mutmaßlicher Schleuser vor einem sizilianischen Gericht verantworten. Es drohte ihm eine mehrjährige Haftstrafe, doch das Gericht sprach den heute 80-Jährigen frei.
Ministerpräsident Günther ehrte Schmidt auch dafür, dass er seit elf Jahren als ehrenamtlicher Flüchtlingsbeauftragter für den Schleswig-Holsteinischen Landtag tätig ist. In dieser Rolle macht er sich für die Interessen und Bedürfnisse von Zugewanderten im Land stark. In seiner Danksagung erklärte Schmidt, er sei als Kapitän nur zufällig zum Flüchtlingshelfer geworden. Er ermutige daher auch andere, sich nicht auf eine Aufgabe festlegen zu lassen, sondern für die Dinge, die einem wichtig sind, das Wort zu ergreifen.
