Luftaufnahme eines U-Boots, dass im Wasser schwimmt. © ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS)
Luftaufnahme eines U-Boots, dass im Wasser schwimmt. © ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS)
Luftaufnahme eines U-Boots, dass im Wasser schwimmt. © ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS)
AUDIO: Boris Pistorius zu möglichem Einstieg bei TKMS (1 Min)

Bau-Start für deutsch-norwegische U-Boote in Kiel

Stand: 12.09.2023 14:39 Uhr

Deutschland und Norwegen haben gemeinsam U-Boote vom Typ 212CD bestellt. Am Dienstag startete die Produktion des ersten Bootes. Auch Verteidigungsminister Pistorius kam zum offiziellen Start.

von Constantin Gill

Es ist ein Tag der Superlative auf der Werft an der Kieler Förde: In der modernsten Produktionshalle der Welt werden seit Dienstag die modernsten konventionellen U-Boote der Welt gebaut. Den Auftrag hatten die Königlich Norwegische Marine und die Deutsche Marine vor zwei Jahren erteilt. Laut Thyssen-Krupp-Marine-Systems (TKMS) war es der bislang größte in der Geschichte des Unternehmens.

"Vertrauen" in geopolitsch veränderten Zeiten

Verteidigunsminister Boris Pistorius auf einer Veranstaltung, die die Produktion der U-Boote vom Typ 212CD einleitet. © thyssenkrupp Marine Systems GmbH
Verteidigunsminister Boris Pistorius ist zum offiziellen Produktionsstart nach Kiel gekommen.

An einer feierlichen Zeremonie zum offiziellen Produktionsstart nahmen am Dienstag in KielVerteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), sein norwegischer Amtskollege Bjørn Arild Gram und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) teil. Pistorius sagte, das Projekt unterstreiche das große Vertrauen zwischen beiden Staaten. "Und es wird nicht unsere letztes Projekt bleiben", so der Verteidigungsminister. Am Rande der Veranstaltung bestätigte Pistorius auch, dass der Bund einen Einstieg bei TKMS prüft. "Wir überlegen das", sagte er. Eine Entscheidung erwartet Pistorius aber nicht vor Ende des Jahres.

CEO sieht "starkes Signal"

"Maritime Sicherheit gewinnt weltweit und insbesondere in Europa an Bedeutung", sagte Oliver Burkhard, CEO von TKMS. Das 212CD-Programm sei "ein erster entscheidender Meilenstein für die Etablierung von modernsten NATO-Standards im Unterwasserbereich." Der Baustart sei ein "starkes Signal für die europäische Zusammenarbeit."

Ingesamt sollen sechs U-Boote gebaut werden: Zwei für Deutschland und vier für Norwegen. Das erste U-Boot für die Norweger ist nun in Arbeit. Mit der Fertigstellung rechnet TKMS 2029. Die beiden Boote für die Deutsche Marine sollen 2032 und 2034 ausgeliefert werden.

Neue Produktionshalle für U-Boot-Bau

Die neuen 212CD-U-Boote werden rund 74 Meter lang und zehn Meter breit, sowie 13 Meter hoch. Für den Bau der U-Boote musste eine neue Produktionshalle gebaut werden. Die 212CD-Klasse stellt laut TKMS "nicht nur aufgrund ihrer imposanten Größe" neue Anforderungen an die Produktion, sondern erfordere auch "modernste Fertigungslinien für die schiffbauliche Ausrüstung mit hochtechnologischen Systemen."

Weitere Informationen
Ein großes braunes Schiff vor einer Werft © Screenshot
1 Min

Mega-Jacht bei TKMS in Kiel aufgedockt

Die Mega-Jacht "Cosmos" ist Mittwoch bei der Lürssen-Kröger-Werft in Schacht-Audorf vom Stapel gelaufen. Jetzt ist sie in Kiel. 1 Min

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht an einem Rednerpult. Im Hintergrund ist das U-Boot zu sehen. Im Vordergrund weitere Presse. © dpa-Bildfunk Foto: Marcus Brandt

Olaf Scholz und Singapurs Premier taufen U-Boote in Kiel

Der Bundeskanzler hat in seiner Taufrede betont, dass Singapur und Deutschland wichtige strategische Partner sind. mehr

Ein Schiff wird in einer Werft gebaut. © Screenshot
1 Min

Sondervermögen Bundeswehr: Werften von Auftragslage enttäuscht

Bislang sind kaum Marineaufträge in Schleswig-Holstein gelandet. Dennoch blickt die Branche auf eine gute wirtschaftliche Entwicklung. 1 Min

Eine FSG-Fahne weht in Flensburg auf dem Gelände der Flensburger Schiffbaugesellschaft. © dpa/picture alliance Foto: Carsten Rehder

LNG-Großauftrag für Flensburger Werft auf der Kippe?

Laut Bundeswirtschaftsministerium kann die FSG den Bau von drei Spezialschiffen nicht zum vereinbarten Preis realisieren. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.09.2023 | 14:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Deutsche Marine

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Polarlicht am Strand von Stein (Schleswig-Holstein) in der Nacht vom 12. September auf den 13. September 2024 © imago images Foto: Frank Peter

Polarlichter fotografieren: Ruhige Hand ist das Wichtigste

Wer Polarlichter fotografieren möchte, hat auch in den kommenden Tagen in Schleswig-Holstein wieder Gelegenheit dazu. Ein paar Dinge gibt es aber zu beachten. mehr

Videos