Armut in Deutschland nimmt zu - SH trotzt dem Trend
Die Armut in Deutschland nimmt zu. Das geht aus einem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes hervor. Schleswig-Holstein liegt klar unter dem Bundesdurchschnitt.
Die Armutsquote in Deutschland hat danach 2021 einen Höchstwert erreicht. 16,6 Prozent der Menschen sind laut der Untersuchung von Armut betroffen. Das sind fast 14 Millionen Menschen. In Schleswig-Holstein sind 15 Prozent der Menschen von Armut betroffen. Der Norden liegt damit klar unter dem Bundesschnitt und landet im Ländervergleich auf Platz 4.
Quote in SH im vergangenen Jahr höher
Ein Jahr zuvor lag die Quote in Schleswig-Holstein sogar um fast einen Prozentpunkt höher. Über die Gründe des Rückgangs im nördlichsten Bundesland liefert die Studie keine Erkenntnisse. Klar ist laut den Experten: Corona ist einer der Gründe, warum die Armut in Deutschland insgesamt zugenommen hat. Das merke man auch daran, dass die Quote bei den Selbständigen besonders stark angestiegen ist.
Große regionale Armutsunterschiede in SH
Dennoch sieht der Paritätische Wohlfahrtsverband auch in Schleswig-Holstein Handlungsbedarf. Denn das Land profitiere vor allem von guten Zahlen im Hamburger Raum. In Ostholstein oder Dithmarschen sind demgegenüber deutlich mehr Menschen von Armut betroffen als im Bundesschnitt. Als arm gelten Personen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Der durchschnittliche Netto-Verdienst in Deutschland beträgt rund 1.976 Euro pro Monat.
Paritätischer fordert Entlastungspaket
Höchststände bei der Armut gibt es deutschlandweit auch bei Rentnern sowie bei Kindern und Jugendlichen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband stellt deshalb Forderungen an die Bundesregierung. Er fordert ein weiteres Entlastungspaket. Grundsicherung, Wohngeld und Bafög sollten erhöht werden, so der Verband.