Stacheldrahtzäune, Sichtschutzwände und Überwachungskameras sichern eine Reithalle, die zum Gerichtssaal umgebaut wird. © dpa Foto: Sina Schuldt

Klette-Prozess soll ab Mai in umgebaute Reithalle umziehen

Stand: 22.04.2025 15:27 Uhr

Der Klette-Prozess soll ab Ende Mai in Verden fortgesetzt werden. Dafür wird dort eine Reithalle in einen Hochsicherheitssaal umgebaut. Die Kosten schätzt das niedersächsische Justizministerium auf 3,6 Millionen Euro.

Der Prozess gegen die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette findet derzeit im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts in Celle statt, doch dorthin sind die Wege für alle Prozesbeteiligten weit. Staatsanwälte und Richter, Anwälte und Journalisten - und nicht zuletzt die Angeklagte und das Wachpersonal - müssen zu jedem Prozesstag aufwendig anreisen. Weil im Landgericht Verden ein Hochsicherheitssaal fehlt, wurde der aufwendige Umbau der Reithalle mit Stacheldraht, Kameras und Sichtschutz in Verden-Eitze beschlossen. Noch ist völlig unklar, wie lang sich der Prozess hinziehen könnte. Angesetzt sind bislang 56 Prozesstage. Der Mietvertrag für die Verdener Reithalle läuft zunächst für zwei Jahre - mit der Option auf Verlängerung.

Klette soll 13 Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte verübt haben

Klette sitzt in der JVA Vechta in Untersuchungshaft. Vorgeworfen wird ihr versuchter Mord, unerlaubter Waffenbesitz sowie versuchter und vollendeter schweren Raub. Angeklagt ist sie vor dem Verdener Landgericht, weil ihr mehrere Überfälle auf Geldtransporter zur Last gelegt werden, also nicht wegen ihrer mutmaßlichen RAF-Vergangenheit. Mit ihren mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg soll sie insgesamt 13 Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein verübt haben. Die beiden Männer sind weiter auf der Flucht.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 22.04.2025 | 13:00 Uhr

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