Ehemalige SED-Parteischule einsturzgefährdet
Der Brand in einer ehemaligen Bezirksparteischule der SED hat am Sonntag einen Großeinsatz der Schweriner Feuerwehr ausgelöst. Die Schweriner Berufsfeuerwehr und einige Freiwillige Feuerwehren der Landeshauptstadt waren vor Ort. Wie die Polizei in Rostock mitteilte, dauerten die Löscharbeiten bis Montag an. Einzelne Brandherde schwelten bis in den Vormittag hinein. Das seit Jahren leerstehende Gebäude im Stadtteil Neu Zippendorf brannte komplett aus. Verletzt wurde nach offiziellen Angaben niemand. Die Polizei ging zunächst von Brandstiftung aus. Die Kriminaltechniker hätten die Brandursache aber noch nicht geklärt, sagte eine Sprecherin am Montagvormittag. Auch die Höhe des Schadens ist noch unklar. Nach Feuerwehr-Angaben ist das Gebäude akut einsturzgefährdet.
Möglicherweise mehrere Brandherde
Entdeckt hatte das Feuer eine Anwohnerin. Die Frau hatte gegen 11.30 Uhr Qualm über dem Gebäude entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Die Brandbekämpfer konnten sich in dem stark verqualmten Gebäude schlecht orientieren. Sie benötigten einige Zeit, bis sie das eigentliche Feuer im alten Hörsaal entdeckten. Dort hätte die Holzbestuhlung in Flammen gestanden, sagte ein Feuerwehrsprecher dem NDR. Durch die große Hitze schmolzen dort die Stahlträger - daraufhin stürzte die Decke des Saales ein. Weil es unter dem Schuttberg noch weiter glühte, dauerten die Löscharbeiten bis tief in die Nacht.
Augenzeugen berichteten von Löschwasserproblemen am Einsatzort. Erst rund 30 Minuten nach Eintreffen der Einsatzkräfte hätten die eigentlichen Löscharbeiten begonnen. Nachdem ein weiter entfernter Hydrant angezapft worden waren, konnte aus mehreren Rohren gelöscht werden.
Straßenbahn stellte Betrieb ein
Die SED-Parteischule war in den 1970er Jahren eingeweiht worden, das Gelände wurde inoffiziell "Apachenhügel" genannt. Das Gebäude stand seit der Wende fast ununterbrochen leer. Nur für kurze Zeit war darin einmal ein Hotel betrieben worden. Wegen des dichten Qualms rief die Polizei die Anwohner dazu auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Eine Straßenbahnlinie, die in unmittelbarer Nähe am Brandort vorbeiführt, stellte zeitweise den Betrieb ein, weil die Löschschläuche über die Schienen führten. Nach Angaben der Polizei und der Feuerwehr gab es mehrere Brandherde. Das lasse auf Brandstiftung schließen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
