Tankrabatt und Spritpreise: Große Unterschiede in MV
Mit dem Tankrabatt sollen Menschen mit Auto entlastet werden. Von diesem Mittwoch an gilt die Steuersenkung. In Mecklenburg-Vorpommern war diese aber noch nicht an allen Zapfsäulen spürbar. Die Preise unterschieden sich am Morgen stark.
In einigen Regionen von MV gab es Preisunterschiede von bis zu 30 Cent: In Schwerin beispielsweise kostete der Liter Super zwischen 1,83 und 2,33 pro Liter. Für Autofahrer lohnt es sich deshalb in den ersten Tagen der Energiesteuersenkung für Kraftstoffe besonders, genau hinzuschauen, wo sie tanken fahren.
Laut ADAC zeigt der Tankrabatt aber bereits Wirkung: Eine erste Auswertung des Automobilclubs ergab, dass die Spritpreise am Mittwochmorgen "sukzessive nachgegeben haben". Laut Bundesfinanzministerium soll Benzin nun um 35,2 Cent billiger werden, Diesel um 16,7 Cent. Doch nicht an jeder Zapfsäule schlagen die Steuererleichterungen direkt auf die Kraftstoffpreise durch.
Volle Tanks mit höher versteuertem Sprit
Das ist abhängig davon, wieviel Kraftstoff noch im Tank der jeweiligen Tankstelle ist. "Weil der Kraftstoff, der sich in den Tankstellen-Erdtanks befindet, bereits versteuert ist - und zwar zu dem Steuersatz, der am Tag des Kaufs galt", sagte der Geschäftsführer des Zentralverbandes des Tankstellengewerbes, Jürgen Ziegner, Anfang der Woche NDR MV Live. Viele Tankstellen-Betreiber würden es sich nicht leisten können, den teuer eingekauften Sprit billiger abzugeben.
Verbraucherzentrale MV: "Mit dem Tanken noch warten"
Einige Tankstellen-Betreiber könnten ihre Vorräte absichtlich klein gehalten haben, um ebenfalls direkt vom Rabatt profitieren zu können. Entsprechend sei es nicht auszuschließen, dass Kraftstoffe an einzelnen Tankstellen übers Pfingstwochenende ausverkauft sein könnten, so der ADAC. Der Automobilclub befürchtet, dass es mancherorts zu Warteschlangen kommen könnte.
Arian Freytag von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern empfiehlt, mit dem Tanken - wenn möglich - bis nach Pfingsten zu warten. Wegen der zu erwartenden Schwierigkeiten sollte man auf keinen Fall auf den letzten Tropfen zur Tankstelle fahren.
Das Bundeskartellamt ist gefragt
Der Tankrabatt der Bundesregierung hatte bereits im Vorfeld für Kritik gesorgt: Die zuletzt noch einmal deutlich gestiegenen Spritpreise haben sogar das Bundeskartellamt auf den Plan gerufen. Die Behörde hat angekündigt, die Preisentwicklung genau im Auge zu behalten, damit von den Preissenkungen tatsächlich die Verbraucher und nicht die Mineralölkonzerne profitieren.