Stralsund: Geldautomaten-Sprengung im "E-Center"

Stand: 26.07.2023 20:30 Uhr

In Stralsund ist ein freistehender Geldautomat im "E-Center" gesprengt worden. Trotz der erheblichen Schäden am Gerät und im Gebäude, wurde niemand verletzt. Die Täter sind mit einer unbekannten Summe Bargeld auf der Flucht. Die Polizei sichert die Spuren.

Laut Polizei sollen derzeit noch unbekannte Täter um kurz nach 2 Uhr in das sogenannte "E-Center" im Gustower Weg in Stralsund-Andershof eingebrochen sein. Anschließend haben sie einen darin freistehenden Geldautomaten gesprengt. Nur vier Minuten später waren die ersten Beamten vor Ort. Die Täter hatten durch die Sprengung einen Alarm an dem Automaten ausgelöst. Im Eingangsbereich des Supermarktes liegen überall Trümmerteile.

Sprengung erschwert Spurensicherung

Beim Eintreffen der Polizei waren die Täter mit dem Bargeld bereits auf der Flucht. Oft sind diese gut motorisiert und nehmen auf der Flucht keine Rücksicht, erklärt Dirk Peglow vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Außerdem sei die Verfolgung der Täter durch die Polizei immer mit einem Risiko verbunden. Die Ermittler der Spurensuche sind dabei, DNA-Spuren und weitere Indizien zu sichern. Bei Sprengstoffattacken ist dies jedoch schwierig, weil durch die Explosion viele Spuren vernichtet werden.

Vermutlich mehrere professionelle Täter

Die Höhe der erbeuteten Summe ist bisher nicht bekannt. Ein Zeuge hatte auf dem Parkplatz einen silbernen BMW gesehen, der von dort in Richtung Bundesstraße fuhr, so eine Sprecherin der Polizei. Sie gehe aufgrund der schnellen Ausführung von mehreren, professionellen Tätern aus. Das "E-Center" und sämtliche Geschäfte darin bleiben wegen der Spurensicherung heute geschlossen.

Tatanreize minimieren

Die Fälle von Geldautomatensprengungen in diesem Jahr häufen sich. Bei der Tat am Dienstag handelte es sich bereits um den achten Fall in diesem Jahr. Laut Peglow wäre ein erster Schritt, die Tatanreize zu minimieren. Zum Beispiel durch geringere Bestände in den Automaten. "Das bedeutet aber für die Banken, dass man diese Automaten auch dann öfter anfahren muss. Das kostet Geld und Personal. Diese Diskussion führen wir immer. Und natürlich kann man auch immer technische Sicherungen vornehmen. Also indem man diese Automaten besonders sichert", so Peglow.

Schaulustige erschweren Polizeiarbeit

Ein zusätzliches Problem für die Beamten seien eine Vielzahl von Schaulustigen, heißt es weiter. Sie verschaffen sich teilweise trotz der Absperrbänder Zugang zum Markt und seien dabei sehr uneinsichtig, betont die Sprecherin. Die Polizei bittet darum den Bereich zu meiden. Durch die Explosion wurden zudem der Automat und auch die Inneneinrichtung im Eingangsbereich des Supermarktes "erheblich beschädigt", wie es von der Polizei heißt. Verletzt wurde durch die Geldautomatensprengung aber niemand. Ein Statiker prüft derzeit die Statik des Gebäudes. Laut Staatsanwaltschaft Stralsund hat jetzt das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. In den vergangenen Monaten gab es im ganzen Land verteilt acht weitere Vorfälle dieser Art.

Weitere Informationen
Gesprengter Geldautomat in Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim). © Michael-Günther Bölsche Foto: Michael-Günther Bölsche

Geldautomaten im Fokus: Banken tun sich schwer mit Sicherung

Hochexplosive Sprengstoffe und Schäden weit über den Wert der eigentlichen Beute hinaus bereiten der Politik Sorgen. mehr

Auf dem Markt in Gadebusch (Nordwestmecklenburg) ist in den frühen Morgenstunden ein Geldautomat gesprengt worden. © NDR Foto: Christoph Kümmritz

Geldautomat in Gadebusch gesprengt: Täter auf der Flucht

Die Bewohner mussten vorerst im Rathaus untergebracht werden. Die Polizei sucht nach mehreren Tätern. mehr

Nach der Explosion liegen Trümmer vor der Filiale der Deutschen Bank in Grevesmühlen. © Ralf Drefin Foto: Ralf Drefin

Geldautomat gesprengt: Polizei lässt Tatverdächtige wieder frei

Es besteht kein dringender Tatverdacht gegen zwei Männer, die nach dem Raub in Grevesmühlen aufd er A20 festgenommen waren. mehr

Unbekannte haben einen Geldautomaten am Markt in Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) gesprengt. © Ralf Drefin Foto: Ralf Drefin

Lübz: Unbekannte sprengen Geldautomaten am Markt

Es ist unklar, wie viel Geld gestohlen wurde. Die Polizei fahndet nach zwei Tätern. mehr

Zarrentin: Mitarbeiter der Spurensicherung untersuchen in Zarrentin (Ludwigslust-Parchim) den Tatort, wo Unbekannte einen Geldautomaten in einer Bankfiliale gesprengt haben. © Ulrich Perrey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Ulrich Perrey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Zarrentin: Geldautomat gesprengt, Gebäude beschädigt

Die Polizei fahndet nach den Tätern. Zeugen haben ein verdächtiges Auto gesehen. Anwohner mussten ihre Wohnungen in dem beschädigten Gebäude verlassen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 26.07.2023 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Sitzung des Landtags in Schwerin. © Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

AfD-Abgeordneter vergleicht Verfassungsschutz mit DDR-Stasi

Empörung nach Aussagen zu einem angeblichen "Schwert und Schild" als "Herrschaftsinstrument der Regierung". mehr

Die neue NDR MV App

Ein Smartphone zeigt die Startseite der neuen NDR MV App © NDR Foto: IMAGO. / Bihlmayerfotografie

Mecklenburg-Vorpommern immer dabei - die neue NDR MV App

Artikel, Podcasts, Livestreams: Die NDR MV App ist ganz neu: übersichtlich, kompakt, benutzerfreundlich, aktuell. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Ist Wohnen bald unbezahlbar?