Das Schild vor dem Amtsgericht in Neubrandenburg. © ndr.de Foto: ndr.de

Säugling in Neubrandenburg offenbar zu Tode geschüttelt

Stand: 07.04.2024 08:05 Uhr

Nach dem Tod eines zwei Monate alten Babys in Neubrandenburg hat die Gerichtsmedizin innere Verletzungen festgestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Vater wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Das Baby war Mitte Januar ins Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg gebracht worden und dort gestorben. Kurz darauf wurde der 29-jährige Vater des Säuglings festgenommen. Ein Fremdverschulden konnte laut Staatsanwaltschaft nicht ausgeschlossen werden. Eine Obduktion sollte die Todesursache klären.

Todesursache lässt sich mit Schütteln erklären

Das Ergebnis der Gerichtsmedizin hat die Staatsanwaltschaft nun vorgelegt: "Die Todesursache des Kindes waren nach Feststellung der Gerichtsmedizin innere Verletzungen, die sich mit einem möglichen Schütteln des Kindes erklären lassen." Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung gegen den Beschuldigten gelte weiterhin die Unschuldsvermutung.

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Anhand einer Puppe, die einen sechs Wochen alten Säugling darstellt, wird simuliert, was im Gehirn passiert, wenn ein Baby geschüttelt wird. © picture-alliance/ dpa/dpaweb Foto: AAP Chris Stacey

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Vater aus U-Haft entlassen

Der Beschuldigte, also der Vater des Babys, sitzt mittlerweile nicht mehr in Untersuchungshaft. Das zuständige Gericht sehe keine Fluchtgefahr. Er soll ein gutes Verhältnis zu der Kindsmutter haben. Von der Staatsanwaltschaft heißt es, dass die beiden weitere gemeinsame Kinder haben. Außerdem muss sich der 29-Jährige einmal pro Woche bei der Polizei melden und für anderen Vorladungen zu Verfügung stehen.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 07.04.2024 | 09:00 Uhr

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