Kleiderspinde in einer Feuerwehrwache mit Uniformen und Helmen. © colourbox

Rostocker ohne Feuerwehrchef: Neubesetzung erst Ende 2024

Stand: 25.01.2023 08:40 Uhr

Der Chef des Brandschutz- und Rettungsamtes der Hansestadt gibt seinen Posten auf. Ordnungssenator von Wrycz Rekowski lässt sich Zeit mit der Stellenausschreibung.

von Juliane Schultz, Ostseestudio Rostock

350 Männer und Frauen arbeiten im Rostocker Brandschutz- und Rettungsamt. Sie sind aktuell ohne Chef und müssen wohl auch noch bis Ende 2024 ohne Amtsleiter auskommen. Der bisherige Chef der Rostocker Feuerwehr, Johann Edelmann, wird laut Ordnungssenator Chris von Wrycz Rekowski (SPD) "im gegenseitigen Einvernehmen umgesetzt".

Kritik an Amtsführung

Aktuell sei Edelmann dienstunfähig. Bei seiner Rückkehr werde er aber einen Posten als Referent im Rathaus antreten, so der Senator. Dass die personelle Veränderung an der Spitze des Amtes mit der immer lauter werdenden Kritik an Edelmanns Amtsführung zusammenhängt, wollte von Wrycz Rekowski zunächst nicht bestätigen. Im Gespräch mit dem NDR sagte er allerdings: "Ich glaube schon, dass Veränderungen angezeigt gewesen sind und man muss ja auch einschätzen: Habe ich noch die Power, diese Prozesse durchzustehen. Wer ist eigentlich der Bestgeeignete? Darum muss es ja immer gehen."

5.000 Überstunden und hoher Krankenstand

Johann Edelmann war seit 2013 Leiter des Brandschutz- und Rettungsamtes. Immer wieder kritisierten Personalräte und Abgeordnete der Rostocker Bürgerschaft den massiven Anstieg der Überstunden im Amt unter Edelmanns Führung. Laut Rathaus sind es bis zu 5.000 Stunden, die die Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter jeden Monat zusätzlich arbeiten müssen. 32 Stellen sind seit langem unbesetzt. Und das wirkt sich auch auf den Krankenstand aus: Er ist deutlich höher als in anderen Ämtern der Rostocker Verwaltung.

Kommissarische Leitung

Der Ordnungssenator sieht aber nicht nur bei der Personalsituation Handlungsbedarf im Brandschutz- und Rettungsamt. Er möchte die Organisation verschlanken, modernisieren und zukunftsfähig machen. Auch Kommunikation und Personalsuche sollen verbessert werden. Damit beauftragt sind nun der Vize-Feuerwehrchef Ralf Gesk und der Leiter des Katastrophenschutzes Michael Allwardt. Das Duo soll Ideen für eine Neuordnung des Amtes entwickeln. Ralf Gesk wird das Amt zudem kommissarisch leiten.

Ordnungssenator: "Menschen in Rostock können sich sicher fühlen"

Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, will der Ordnungssenator die Stelle des Amtsleiters neu ausschreiben. Er weisst darauf hin, dass die Verwaltung für so ein Verfahren mehrere Monate brauche. Heißt, es ist möglich, dass die Stelle erst Ende 2024 wieder neu besetzt wird. Kein Problem für von Wrycz Rekowski. "Wir haben keinen Druck. Ralf Gesk ist ein erfahrener Beamter." Die Sicherheit der Bürger sieht der Senator deshalb auch nicht in Gefahr. "Die Menschen in Rostock können sich sicher fühlen. Wir schaffen unsere Aufgaben."

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 24.01.2023 | 18:40 Uhr

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