Rostocker Biotech-Firma droht Aus an New Yorker Börse Nasdaq

Stand: 12.03.2024 15:22 Uhr

Centogene aus Rostock droht der Ausschluss von der New Yorker Börse Nasdaq. Das Unternehmen war 2019 an der Börse gestartet und erlebte während der Corona-Pandemie einen Boom. Aktuell reicht der Börsenwert nicht mehr aus.

Das Rostocker Biotech-Unternehmen Centogene steht vor dem Aus an der New Yorker Technologie-Börse Nasdaq. Das hat das auf Diagnose und Erforschung seltener Krankheiten spezialisierte Unternehmen Ende Februar auf seiner Internetseite mitgeteilt. Demnach entspricht der Gesamtwert aller öffentlich gehandelten Centogene-Aktien nicht dem vorgeschriebenen Mindestwert. Für die Nasdaq gilt als ein Kriterium für die Börsenzulassung ein bestimmter Börsenwert, also der Gesamtwert aller Aktien eines Unternehmens. Dieser Wert liegt nach Angaben von Centogene bei 15 Millionen Dollar, umgerechnet 14 Millionen Euro.

Centogene hat Anhörung beantragt

Das Unternehmen hat eine Anhörung bei der Nasdaq beantragt, was einen Ausschluss zunächst verhindere. Centogene erwartet nach eigenen Angaben, dass die Anhörung bis Ende April stattfindet. Man gehe davon aus, die Börsennotierung in einem anderen Segment der Nasdaq fortführen zu können.

Unternehmen arbeitet mit Berater an Strategie

Außerdem will die Firma nach eigenen Angaben mithilfe externer Berater alternative Unternehmensstrategien ausloten. In einer Mitteilung von Ende Februar war vom möglichen Verkauf des Unternehmens, einer Fusion, der Veräußerung von Unternehmenswerten oder einer Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen die Rede. Ob es tatsächlich zu derartigen Maßnahmen komme, sei offen.

Boom während der Corona-Pandemie

Centogene ist eines der wenigen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, deren Aktien an einer Börse gehandelt werden. Die Firma erlebte während der Corona-Pandemie einen Boom. Der Aktienkurs lag im Sommer 2022 kurzzeitig über 22 Euro. Derzeit ist er auf ein Niveau unter einen Euro gesunken. Centogene hat nach eigenen Angaben etwa 400 Mitarbeiter in Deutschland. Die meisten davon arbeiten in Rostock.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 12.03.2024 | 16:20 Uhr

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