Das Justizzentrum in Neubrandenburg © DPA-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

Prozess um Messerattacke in Demmin: Fünf Jahre Haft

Stand: 19.01.2023 14:45 Uhr

Für eine lebensgefährliche Messerattacke gegen einen Mann in Demmin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) ist der 33-jährige Angeklagte zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Er hatte laut Gericht einen Bekannten im Juli 2022 unvermittelt angegriffen und liegen gelassen.

Das Landgericht Neubrandenburg verurteilte den Mann am Donnerstag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. "Es war Ihnen egal, ob der Mann stirbt", sagte Richterin Daniela Lieschke in der Urteilsbegründung. Der Angeklagte hatte die Tat vor Gericht eingeräumt.

Opfer soll Mutter des Angeklagten beleidigt haben

Er hatte im Juli 2022 nach einem Streit auf dem Weg zu einer Tankstelle alkoholisiert mehrfach mit einem Messer auf einen 48 Jahre alten Trinkkumpan eingestochen. Nach der Tat ließ er den Schwerverletzten hilflos liegen gelassen. Als Grund gab er im Prozess an, dass das Opfer seine Mutter beleidigt habe. Der 48-Jährige überlebte nur knapp dank einer Notoperation. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte wurde zwei Tage nach der Tat festgenommen und saß seitdem in Untersuchungshaft.

Polizisten fuhren am Tatort vorbei

Im Verlauf des Prozesses wurde bekannt, dass zwei Polizisten zweimal nachts am Tatort vorbeigefahren, aber nicht ausgestiegen waren. Sie gaben an, zunächst erst drei Männer, die zur Tankstelle wankten, gesehen zu haben. Etwa 20 Minuten später hätten sie nur noch den Angeklagten und dessen Bekannten gesehen- Die Beamten erklärten vor Gericht, dass ihnen vom Angeklagten versichert worden sei, dass der dritte Mann - das Opfer - nach Hause gegangen wäre. "Wir haben keinen Anlass gehabt, das anzuzweifeln", sagte einer der Polizisten als Zeuge. Darüber denke er inzwischen anders.

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 19.01.2023 | 16:00 Uhr

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